Haye Graf von Bleeding

Am 27. Oktober 2017 veröffentlichen BLEEDING ihr mit Spannung erwartetes zweites Album „Elementum“. 2012 konnte die Band schon mit ihrer Selbst veröffentlichten EP „Bleeding“ für einigen Wirbel im Untergrund sorgen. Mit dem 2015 folgenden full-length Debüt „Behind Transparent Walls“ konnten die hohen Erwartungen der Kritiker und Fans erfüllt und sogar übertroffen werden. Wir hatten die Möglichkeit mit Hayo Graf zu sprechen und haben Ihm ein wenig auf den Zahn gefühlt.

Hallo Hayo ich bedanke mich bei Dir dafür, dass Du uns rede und Antwort stehst.
Hallo Thomas, zunächst mal vielen Dank für die Möglichkeit, dieses Interview mit dir zu führen!

Da ihr als Band in der Szenenlandschaft noch recht neu seid, wäre es schön, wenn ihr euch kurz vorstellen könntet.
Bleeding gibt es nunmehr seit über 6 Jahren. Marc Nickel, Jörg von der Fecht und ich trafen
uns damals zufällig bei einem Psychotic Waltz Konzert und waren wieder einmal schier überwältigt von der Darbietung. Wir kannten uns schon von Anfang der 90er Jahre her, Jörg und ich spielten damals bei einer Band namens Forms in Combat, Marc war bei Kurai Tanima. Spontan beschlossen wir, dass wir auch mal wieder was auf die Beine stellen müssten. Was wir dann auch getan haben. Nach einer kurzen Schnupperphase, in der wir ein paar Songs gecovert haben machten wir uns ans Songschreiben. Das ging erstaunlich gut von der Hand, so dass wir relativ bald darauf schon unsere EP veröffentlichen konnten. Nun mussten wir uns noch mit Bass und Schlagzeug verstärken, um die Songs auch live zum Besten geben zu können. In dem Bereich gab es dann im Laufe der Zeit noch ein paar Wechsel, aber mit der aktuellen Besetzung, Heiko Spaarmann am Bass und Andreas Tegeler am Schlagzeug hoffen wir jetzt langfristig unser Unwesen treiben zu können.

Wer steht hinter BLEEDING?

Hinter Bleeding stehen 5 Typen, die alle schon Anfang der 90er Jahre, also zur Blütezeit des
progressiven Thrash-und Powermetals Musik gemacht haben und denen es großen Spaß macht jetzt wieder in diesem Genre unterwegs zu sein.

Aus welchen Gründen habt ihr euch für diesen Bandnamen entschieden?

Nun ja, die Namenssuche gestaltete sich schwieriger als erwartet und zog sich tatsächlich
über mehrere Wochen hin. Am Ende wurde es Bleeding, weil er einprägsam ist, natürlich unseren
Helden Psychotic Watz huldigt und weil wir beim googeln keine andere Band gefunden hatten die
genau so hieß. Ein Irrtum, wie sich im Nachhinein herausstellte … 🙂

Euer neues Album „Elementum“ erscheint am 27.10. schon nervös, oder aufgeregt?

Wir hätten das Album gerne schon etwas früher rausgebracht, aber Besetzungswechsel und
Probleme beim Abmischen haben es leider etwas verzögert. Das hat unsere Nerven dann doch
schon hin und wieder auf die Probe gestellt. Jetzt bin ich eigentlich hauptsächlich nur froh, dass das Ding erscheint und hoffe natürlich auf gute Reaktionen.

Mit eurem 2015 erschienenen Debüt Album „Behind Transparent Walls“ konntet Ihr die hohen Erwartungen der Kritiker und Fans erfüllen und sogar übertreffen, glaubt Ihr mit eurem neuen Album „Elementum“ da anknüpfen zu können?

Ich denke, wer unsere bisherige Arbeit mochte, wird auch mit Elementum glücklich sein. Wir
glauben, dass es sogar noch etwas vielschichtiger und ausgereifter als sein Vorgänger geworden ist, so dass ich da eigentlich sehr zuversichtlich bin.

Gibt es Ängste bei euch, dass die Kritiker und Fans das neue Album nicht so annehmen und es vielleicht „zerrissen“ wird?

Nein, Ängste gibt es da keine. Zum Einen weil ich nicht glaube, dass das passieren wird, zum
Anderen weil wir die Musik in erster Linie machen, weil wir sie mögen, nicht um jemandem zu
gefallen. Das ist zwar toll und wir freuen uns sehr über den Zuspruch, hätten auch ehrlich gesagt nie damit gerechnet, aber am Ende des Tages ist für uns wichtig, dass wir hinter dem stehen können, was wir da fabriziert haben.

Alben auf zu nehmen bzw. bis man Sie aufnehmen und produzieren kann dauert ja einige Zeit, wie lange habt ihr für das Album vom ersten Gedanken bis zum letzten Klang gebraucht?

Das kann ich wirklich nicht so genau beziffern, da einige Ideen schon vorlagen, als wir
„Behind transparent Walls“ aufgenommen haben, also im Grunde hat dieser Prozess schon vor 3
Jahren begonnen.

Ihr habt auf eurem Album Songs wie „When they Come“ oder „Heirs to Apostasy“ oder „Paranoia“ drauf, die ganz schön in den Gehörgang gehen. Habt Ihr auf dem Album Lieblingssongs?

Ich glaube jeder von uns hat einen anderen Lieblingssong, meiner ist meistens „Ember“, aber auch das ist tagesformabhängig … 🙂

Wenn Ja welche sind das? Oder sagt Ihr alle 9 Songs sind klasse?

Alle Songs sind klasse … 🙂

Das Intro zum Song „Elementum“ kommt aus dem Film „Roboter der Sterne“, wie seid Ihr darauf gekommen?

Das kam von Jörg und Marc, die beiden haben ein Faible für schlechte Filme, ich kannte das
vorher gar nicht .. 🙂

Wie können wir uns die Arbeit im Studio vorstellen?

Naja, so richtig im Studio waren wir ja gar nicht, lediglich das Schlagzeug wurde im Studio
eingespielt, der Rest wurde am heimischen PC zusammengeklöppelt, die moderne Technik macht
das ja zum Glück möglich. Der End Mix und das Mastering wurden dann von Pascal Thüring wieder
professionell durchgeführt, aber auch dieser Prozeß geschah nicht im Beisein der Band.

Was sind eure nächsten Pläne?

Wir haben keine großen Pläne. Bislang haben wir den Dingen im Wesentlichen ihren Lauf
gelasssen und sind damit ganz gut gefahren. Wir werden an einem neuen Album arbeiten und
versuchen Auftritte an Land zu ziehen.

Wann können wir euch live in Deutschland sehen?

Das nächste Mal kann man uns am 09.12.2017 im Alten Schlachthof in Stade sehen, wo wir
u.a. mit unseren Freunden von Lanfear und Endseeker das Weihnachtsfest einläuten werden.

Da wir nun so langsam zum Ende kommen gibt es hier nun ein paar Stichworte, was fällt euch dazu ein?

Bundestagswahl: Ich hätte auf die AFD im Bundestag auch verzichten können
PW: Götter! Dieses Jahr für sie drei Shows eröffnen zu dürfen war definitiv das bisherige
Highlight im Leben von Bleeding!
Videobeweis: überflüssig
Melodic Metal: Ist nicht meine bevorzugte Spielart, aber selbstverständlich gibt es auch hier
ganz tolle Bands.
Donald Trump: Ich fände es nicht schlimm, wenn er vorzeitig das Amt verlassen müsste.

Zum Abschluss des Interviews habt Ihr nun die Möglichkeit mit eigenen Worten euch an die Fans zu richten.

Liebe Fans, dass ihr Bleeding mögt zeigt, dass ihr gute Menschen seid. Offenherzig,
risikofreudig, kreativ und ein bisschen verrückt – so wie wir! Bewahrt euch das, denn wir
wollen noch ein paar schöne Jahre mit euch verbringen … Als wir angefangen haben hatten
wir keinen Schimmer, wie unsere Musik wohl ankommen würde. Dass es Menschen gibt,
die das gut finden, was wir machen ist ein Geschenk. Und dafür sind wir dankbar!
So Thomas, ich hoffe du kannst damit was anfangen und sage Danke und Tschüß!
Haye

Ich darf mich bedanken für die Zeit die Ihr euch genommen habt und sage mal bis Bald hoffentlich irgendwo in einer Konzerthalle.