RockFels Festival 2. Tag

Nachdem uns gestern Petrus die Sonne auf den Hals geschickt hatte und uns mit Temperaturen um die 30 Grad ganz schön eingeheizt hat, was es am zweiten Festival tag eher etwas trüber. Die Temperaturen lagen bei 20 Grad und es war bewölkt, aber nur am Himmel. Wie im letzten Jahr auch durfte den zweiten Festivaltag eine Band beginnen, die das Rockland Radio Cover Gewinnspiel gewonnen haben. Letztes Jahr war es Plan A und dieses Jahr waren es MOTÖRHAZE. Ja der Name lässt einiges erwarten und so war es dann auch als Sänger Hans Haberkörner auf die Bühne kam. Hans hatte sich so zurecht gemacht das man von weitem denken konnte Lemmy ist wieder da und spielt noch ein letztes Konzert für seine Fans. Nicht nur Hans sah fast so aus wie Lemmy auch die anderen der Band verstanden Ihr Handwerk und das übertrug sich auch auf die Fans, die um 13:00 Uhr schon in einer großen Anzahl vor der Bühne standen und Ihrem Idol Lemmy Kilmister die Letzte Ehre erwiesen. Trotz lauter und gewaltiger Zugabe rufen, reicht die Zeit nicht aus den so langsam musste umgebaut werden um für XANDRIA alles auf zu bauen. Gab es bei MOTÖRHAZE geradlinigen Rock zu hören so sind XANDRIA auf der Symphonic Schiene zu Hause, was vor allem durch Frontfrau Dianne van Giersbergen geprägt wird. Die Fans kamen weiterhin in Scharen und so konnte XANDRIA auf ein gut gefülltes Amphitheater blicken. Mit dem Opener „Where the Heart is Home“ startete XANDRIA in Ihr Set welches richtig geil rüber kam. Dies lag aber auch daran das XANDRIA auf der Bühne wissen was Sie machen. Harte Riffs gepaart mit weichem Orchestersound sorgten bei den Fans für ausschweifende Jubelstürme. Es waren nicht nur eingefleischte Fans im weiten Rund und diejenigen die es noch nicht waren, sind es mit Sicherheit geworden. Mit einem besorgten Blick auf die Running Order mussten wir jetzt feststellen das die ROCKFELS SHOW BAND auftritt. Leider hatte man keine Ahnung was oder wer sich hinter dieser Show Band verbirgt. Auch auf dem Banner konnte man nicht erkennen welche Band nun spielen würde, denn es war ein großer RockFels Banner hochgezogen worden und so musste man halt noch warten. Erstaunlich war es das viele Fans den Weg zu Ihren Zelten antrat oder aber sich im weiten Rund der Arena verirrten, als vorne sitzen bzw. stehen zu bleiben. Dann war es klar, hinter der ROCKFELS SHOW BAND verbargen sich keine geringeren als TXL vom Vortag, die es da schon nicht auf die Reihe gebracht haben das Publikum in Ihren Bann zu ziehen. Wenn man versucht den Song „Chöre“ in eine Metalversion zu verwandeln und dabei nichts raus kommt muss man sich nicht wundern, wenn die Fans der Meinung sind das es besser ist auf zu hören. Vielleicht sollte der Veranstalter nochmals darüber nachdenken ob man so eine ROCKFELS SHOW BAND nochmals auf die Beine stellt oder lieber gleich eine ordentliche Band engagiert die auch für stimmung bei den Fans sorgt. Besser ist das.

Mit einer echten US Metal Legende geht es nun auf der Loreley beim RockFels weiter. Kein geringerer als Warrel Dane oder besser bekannt als SANCTUARY entern die Freilichtbühne der Loreley. Es ist schon erschreckend, wenn man sehen muss wie Warrel Dane eingefallen und irgendwie „nicht anwesend“ wirkt und so auf der Bühne auch rumläuft. Was man Ihm allerdings zu Gute halten muss ist, dass er den gesanglichen Part bei allen Songs prima und Ausdrucksstark hinbekommt. Mit „Arise and Purify“ und „Let the Serpent follow me“ starten SANCTUARY in Ihren Gig. Weitere Klassiker wie „Die for my Shins“ oder „Edens lies Obscured“ kommen genauso Bockstark rüber wie die neuen Stücke „Frozen“ oder „Questions Excistence Fading“. Es ist ja nun kein offenes Geheimnis mehr das Warrel Dane gesundheitliche Probleme hat, wenn er die in den Griff bekommt können wir noch lange was von Ihm hören.

Mit weiteren Symphonic Klängen ging es nach SANCTUARY auf der Bühne weiter. Die Holländische Band DELAIN mit Frontlady Charlotte Wessels gaben Ihre Visitenkarte auf dem RockFels ab. Auch denn DELAIN noch nicht in so vielen und großen Hallen gespielt haben, hat Charlotte das Publikum schnell in Ihren Bann gezogen, ob es daran lag, was Sie anhatte oder ob es doch an Ihrer Stimme und den Songs lag, die DELAIN zum Besten gaben. Eine kleine Änderung gab es an diesem Tag bei DELAIN. Keyboarder Martijn Westerholt war an diesem Tag aus nicht näher genannten Umständen nicht mit dabei. Sein Part erfüllte ein Band. Vielen von den Fans viel das erst gar nicht auf und andere haben es überhaupt nicht gemerkt. Eine Stunde hatten DELAIN zeit sich Ihrem Publikum zu zeigen und zu präsentieren, was Sie auch reichlich genutzt haben. Man ist gespannt wie es mit der Band weitergeht, denn bald sind die kleinen Hallen wohl zu klein um die Massen an Fans zu beherbergen.

Nach DELAIN ist vor dem Zirkus. Was werden sich jetzt einige denken, was für ein Zirkus? Die Mittelalterliche Band SALTATIO MORTIS war dran uns eine Eindrucksvolle Show ab zu liefern. „Zirkus SALTATIO MORTIS Zeitgeist“ steht groß auf dem Banner auf der Bühne. Die Fotografen im Graben wurden gleich von Anfang an gebeten sich nicht im Graben zu bewegen sondern wegen der Feuer und PyroShow nur auf der oberen Treppe am Rande des Grabens zu bewegen. Gesagt getan alle stellten sich brav auf die Treppe und warteten darauf was kam. „Früher war alles besser“ war der Opener einer Show die nur so vor Kraft und Energie strotzte. Alea der Bescheidene alias Jörg Roth, der ja in jeder Show Gas bis zum Umfallen gibt, hat hier und heute so glaube ich nochmals einen draufgelegt. Nicht nur das er hin und her rannte, immer wieder die Nähe zu den Fans suchte, nein er ließ sich beim Song „Rattenfänger“ auch einmal im Rund auf eine Crowdsurfing Runde ein. Die Fans trugen Ihn auch schön, bis er wieder am Graben war, wo die Security Ihn beinahe haben fallen lassen. Feuer oder Pyro kam erst beim 4 Song „Prometheus (Ich bring euch Feuer) zum Einsatz, wo die Fotografen sich natürlich gefragt haben, warum mussten wir nun 4 Songs auf er Treppe stehen und durften uns nicht bewegen. Auch der Ortsansässige Weihnachtsmann wurde bei SALTATIO MORTIS mit ins Programm eingebaut. Beim Song „Willkommen in der Weihnachtszeit“ hielt es der Weihnachtsmann nicht mehr in seiner Ecke aus und kam auf die Bühne um immer wieder ein lautstarkes HoHoHo ins Mikro zu rufen. Auch die beste und stärkste Show geht mal zu Ende und so verabschiedeten sich SALTATIO MORTIS bei Ihren Fans mit dem Song „Spiel mit dem Feuer“, von Ihren Fans in dem Sie nochmals alles aus sich und den Feuerkanonen herausgeholt haben.

Das war schon ein Brett was SALTATIO MORTIS da abgeliefert haben und es ist schwer für die anderen Bands die folgen werden, dies zu toppen. Nun kommt aber als Headliner des zweiten Tages keine geringere Band als BLIND GUARDIAN, die ja auch was von Ihrem Handwerk verstehen. Jetzt wurde es voll auf den Rängen denn der Zuspruch der Fans war riesengroß. Ohne großes geplänkel eröffnen BLIND GUARDIAN diesen Abend mit „The Ninth Wave“, welches vom aktuellen Album „Beyond The Red Mirror“ stammt. An diesem Abend waren die ursprünglich nur aus 4 Bandmitgliedern bestehenden BLIND GUARDIAN zu 6. Am Bass wurden Sie unterstützt von Barent Courbois und an den Keyboards spielte Michael Schüren. Nachdem „Welcome to Dying“ und „Nightfall“ gespielt wurden gab es erst noch, auch vom aktuellen Album „Prophecies“, bevor dann das 20. Jubiläum der Scheibe „Imaginations from the Other Side“ zelebriert wurde. Dazwischen feierten die Fans die Jungs immer wieder mit „Guardian, Guardian“ Sprechchören und dann kam Sie die ganze Scheibe „Imaginations from the Other Side“. 20 Jahre ist es her das diese Scheibe auf den Markt gekommen ist aber Sie hat an Ihrer Originalität und Ihrer Kraft nichts verloren, im Gegenteil Live ist das Ganze noch mal ein richtig geiles Kaliber. Wenn man mit soviel guter Musik voll gedröhnt wird, kann man die Zeit schon mal vergessen und so war es nicht weiter verwunderlich das Hansi irgendwann mal das Ende einläuten musste. Da wurde aber nicht viel Zeit und Worte verloren, sondern es wurde direkt mit dem „The Bard´s Song“ angefangen, eher dann „Valhalla“ und „Mirror Mirror“ erklangen und auch schon wieder vorbei waren. Wer heute Abend enttäuscht oder nicht so gut gelaunt vom Gelände geht, hat was falsch gemacht, mit Sicherheit lag es dann aber auch nicht an BLIND GUARDIAN, die auch zur Location passend eine fantastische Show abgeliefert haben.