Wenn ich ein Album empfohlen bekomme mit den Worten “das könnte dir gefallen”, bin ich sofort am Start.
Bis dahin eine unbekannte Band für mich, hat mich aber zuerst einmal die Bandgeschichte beim Sammeln von Infos, besonders die von Sänger Lynn und seinem persönlichen Schicksal, berührt.
Er ist intergeschlechtlich zur Welt gekommen und hat eine Odyssee an fragwürdigen Operationen und Fehlbehandlungen über sich ergehen lassen müssen. Seine Art der Verarbeitung hat ihn ins schwarze todesmetallische Genre gezogen (Debütalbum “Anatomy Of Anxiety”). Neben Chistopher (Guitars), einem weiteren Gründungsmitglied, sind Olli (Guitars), No (Drums) und Artur (Bass) neu eingestiegen und diese fünf Berliner machen keine Gefangenen.
Wut und Aggression lässt man hier freien Lauf und schafft so eine Atmosphäre, die mich zeitweise erstarren lässt. Zehn Songs, zehn Geschichten mit der Stimmung jeweils angepassten wechselnden Vocals, die manchmal wie ein Zwiegespräch daherkommen und dann immer wieder dieser treibende ins Ohr gehende Rhythmus, die einschneidenden Riffs, die schon fast auf der Haut zu spüren sind.
Ein Album, welches das Leben geschrieben hat und erst mit dem recherchierten Hintergrundwissen eine noch stärkere Aussagkraft nach meinem Empfinden hervorruft.
9 von 10 1Punkten
Tracklist:
01 Skinless
02 Death Obsessed
03 Dark Passage
04 Cut (ft. Britta Görtz)
05 Temple
06 Dreadnought
07 Oblivion
08 Meat The Creator
09 The Abyss II
10 Ghoul