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L.S. Dunes
Den Anfang sollten um 19.30 Uhr L.S. Dunes machen aber aufgrund eines Großbrandes in der Nähe der Jahrhunderthalle und der dadurch verzögerten anreise der Fans, verschob sich der Start auf 20:00 Uhr. Allerdings strömen viele Fans auch erst während oder nach dem Set des Openers durch die Eingangstüren – manche sicher gewollt, andere wegen des bekannten Verkehrschaos rund um die Halle. Wer pünktlich ist, wird von L.S. Dunes mit einem sehr souveränen Set belohnt. Die Supergroup um My Chemical Romance-Gitarrist Frank Iero bringt für eine Vorband natürlich ungemein viel Erfahrung mit. Und das zeigt die Band bei ihrer halbstündigen Show auch. Gerade Sänger Anthony Green liefert wirklich gut ab – dass der Funken nicht auf alle Fans überspringt, ist zwar etwas schade, aber auch kein Wunder. Hierzulande hat die Band schließlich noch keinen allzu hohen Bekanntheitsgrad. An diesem Abend macht sie aber reichlich Eigenwerbung.
Sondaschule
Während L.S.Dunes auch schon in den USA Vorband von Rise Against waren, ist für die Shows in Deutschland zusätzlich noch ein local support am Start. Das hat bei Rise Against durchaus Methode. 2022 waren ZSK dabei, jetzt hat man sich die Ska-Punk-Veteranen von Sondaschule als Anheizer gesichert. Und genau das wird dann auch gemacht: Die Fans aufwärmen. Eine Disziplin, die Sondaschule nach über 25 Jahren perfekt beherrscht. Musikalisch gibt es zu Rise Against natürlich eine ganze Menge Unterschiede, aber darum geht es hier auch nicht. Die 35 Minuten lange Show wird vor allem von Sänger Costa Cannabis genutzt, um möglichst jede Hand in der Mitsubishi Electric Halle zum Mitklatschen und zum Wedeln zu begeistern. Das gelingt wirklich gut – die Band weiß eben, was sie kann. Neun Songs reichen dann aber auch wirklich.
Rise Against
Perfekt aufgewärmt ist dann um 21.50 Uhr alles bereits für den Headliner. Rise Against betreten unter großen Jubel die Bühne und starten mit ihrem Mainstream-Hit „Satellite“ direkt durch. Man müsste wirklich mal recherchieren, ob der Song seinerzeit noch häufiger von deutschen Radiosendern gespielt wurde als der gleichnamige Song von Lena Meyer-Landrut. Taktisch ist die Wahl des ersten Songs natürlich mehr als sinnvoll – die Halle ist von vorne bis hinten sofort da. Und auch in der Folgezeit gibt die Band dem Publikum nur sehr wenige Verschnaufpausen. Stattdessen geht es in atemberaubendem Tempo Song für Song weiter. Rise Against hat längst eine so umfangreiche Diskographie, dass ein Klassiker nach dem nächsten gespielt wird. Apropos Tempo: Das ist bekanntlich die ganz große Achillesferse der Band. Und leider muss man die Hoffnung, dass uns Rise Against irgendwann einmal ein von Anfang bis Ende tightes Set präsentieren werden, wohl aufgeben. Der Takt und Rise Against stehen auch in Frankfurt nicht nur einmal auf Kriegsfuß. Auch Gitarrist Zach Blair erweitert sein Gitarrenspiel immer mal wieder um – nunja – progressive Elemente. Bei aller Kritik: Wer diese Schwächen verzeiht oder großzügig darüber hinwegsieht, kommt natürlich trotzdem auf seine Kosten.
Bilder von Rise Against gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/rise-against-18-02-2025-frankfurt-jahrhunderthalle/
Bilder von Sonderschule gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/sonderschule-18-02-2025-frankfurt-jahrhunderthalle/
Bilder von L.S.Dunes gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/l-s-dunes-18-02-2025-frankfurt-jahrhunderthalle/