Dream Theater auf dem Kunstrasen in Bonn

Was haben die Fans von Dream Theater im Rheinland doch für ein Glück: Sie können ihre Lieblingsband tatsächlich innerhalb nur eines Jahres zweimal live erleben. Knapp 8 Monate nach ihrem Auftritt im Kölner Palladium standen die US-Progressive-Metaller nämlich nur 30 Kilometer Luftlinie entfernt erneut auf der Bühne. Und zwar open air auf dem Bonner KunstRasen.

Am 10. Juli 2025 legten Gitarrist John Petrucci, Drummer Mike Portnoy, Sänger James LaBrie, Bassist John Myung und Keyboarder Jordan Rudess auf ihrer „40th Anniversary Tour“ einen Stopp zwischen Posttower und Rheinufer ein. Einen Stopp, der sich so richtig gewaschen hatte: Die etwa 4.000 Zuschauer wurden einmal mehr Zeuge, dass sich im Quintett Dream Theater Ausnahmemusiker der Extraklasse zusammenfinden.

Ausnahmemusiker, die außerdem nicht mit ihrer Virtuosität geizen: Über 150 Minuten boten Dream Theater eine beeindruckende Leistungsschau progressiver Metalmusik. Eingerahmt vom Eröffnungssong „Night Terror“ vom jüngsten Werk „Parasomnia“ aus Februar 2025 und dem letzten Lied „Pull me under“ vom zweiten Album „Images and Words“ aus dem Jahre 1992 packten Dream Theater Songmaterial aus der gesamten Historie aus.

Wer darauf gehofft hatte, dass die Setlist womöglich mehr Titel vom Album mit dem „Rückkehrer“ Portnoy enthalten würde, musste sich mit lediglich einem weiteren Titel daraus – „Midnight Messiah“ – zufriedengeben. So war die Songauswahl eben dem Anlass von vier Dekaden Banddasein vollkommen angemessen. Ebenso dem Anlass angemessen war der Sound auf dem Areal: Druckvoll ließ die Drumarbeit Portnoys den Körper vibrieren, der Gesang mischte sich klanglich passend zwischen die sehr gut verortbaren Instrumente.

Damit stand dem Genuss der unglaublich dynamischen und abwechslungsreichen Musik nichts mehr im Wege. Zwischen Doublebass mit schweren Riffs, experimentellen Tonfolgen und Momenten operettenhafter Leichtigkeit bis hin zu monumentalen Kompositionen – man denke an das epische „The Count of Tuscany“ – schwelgte man als Zuhörer voller Ehrfurcht.

Und wenn man sich vor Ohren führte, mit welcher unglaublichen Mühelosigkeit die fünf Musiker fehlerfrei und gleichzeitig voller Gefühl ihr Handwerk verrichteten, dann blieb als knappes Fazit letztlich nur eines: „Wow!“

Intro
Night Terror
Act I: Scene Two: II. Strange Déjà Vu
Act I: Scene Three: I. Through My Words
Act I: Scene Three: II. Fatal Tragedy
Panic Attack
Barstool Warrior
Hollow Years
Take the Time
Pause (15 Minuten)
As I Am
The Enemy Inside
Midnight Messiah
The Dark Eternal Night
Peruvian Skies
The Count of Tuscany
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Act II: Scene Eight: The Spirit Carries On
Pull Me Under
Outro

Bilder von Dream Theater gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/dreamtheater-10-07-2025-bonn-kunstrasen/