20 Jahre NOAF Festival in Wörrstadt bei Mainz 2. Tag

Samstag Mittag die Sonne brennt vom Himmel, Zeit für starke Musik und ein paar Bier. So kann man den Samstag verbringen. Eine bunte Mischung aus Death, Trash und anderen Genres gibt es an diesem Tag beim NOAF Festival in Wörrstadt.

Warfield eröffnen den Samstag, wie schon gesagt bei bestem Wetter. Viele Fans standen schon vor der Bühne und feuerten die Jungs an. Diese Band spielt eine Mischung aus Death- und Thrash-Metal mit schnellen Blastbeats, groovigen Thrash-Elementen und unterschiedlichem Gesang von Growls bis zu Gekeife. Ihr Auftritt war intensiv und energiegeladen beschrieben. Sie haben im Jahr 2023 ihr Album „Beast Inside“ veröffentlicht, von dem Sie den ein oder anderen Titel den Fans auf die Ohren hauten. Was für ein Auftakt an diesem Samstag.

Bilder von Warfield gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/warfield/

Cold Snap gibt seine Leidenschaft und Energie, mit einer „jugendlichen Explosivität“, die das Publikum ansteckte, auf der Bühne. Die Band zeigte „ausgezeichnete musikalische Fähigkeiten“ und ein „wunderschönes Bühnencharisma“, das die Atmosphäre aufheizte. Höhepunkte des Abends waren die Lieder „Black Diamond“, „Serenity“, „Fallen Angels“ und „Nothing“. Auch der Song „Distance“ und die Zugabe „Bongo Bong“ kamen gut an bei den Fans. Der Auftritt von Cold Snap beim NOAF war ein gelungener, der die Band mit ihrer ausgereiften Leistung und Bühnenpräsenz in Erinnerung rief.
Bilder von Cold Snape gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/cold-snap/
Vielleicht aber doch noch ein paar mehr Bands mit weiblicher Besetzung? Mit Nungara gab es neben April Art, die bereits am Freitag auftraten, nur noch eine weitere „female fronted“ Band. Das Trio aus Berlin mit Frontfrau Noelle dos Anjos war am Samstag als dritte Band am Start. Wer sich nun fragt, wo er oder sie Noelle schon einmal gesehen hat, dem sei ein wenig auf die Sprünge geholfen: Noelle ist zum einen nicht nur Streamerin auf Twitch, nein die Gitarristin und Sängerin ist auch ein ehemaliges Mitglied der Band Cobraspell. Die Musikerin wollte sich mehr auf ihre eigene Band Nungara konzentrieren, was sie offenbar auch gut geschafft hat, wie man am Samstag sehen und hören konnte.
Bilder von Nungara gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/nungara/
Ellende Sänger Lukas Gosch hat ein Herz für Theatralik, geht auf der Bühne auf und ab wie ein Tier im Käfig und legt sich mit dem Mikrofon-Kabel Galgenschlingen um den Hals und interagiert mit dem Publikum, das ihm quasi aus der Hand frisst, bevor er sich mit erstaunlich fester Stimme bei seinen Fans bedankt. In Kombination mit Songs wie “Ballade Auf Den Tod“ und “Verehrung“ vom aktuellen Album „Todbringerin“ treffen ELLENDE direkt ins Herz und bringt noch ein bisschen Wehmut und Melancholie ins Publikum. Für “Am Ende Stirbst Du Allein“ hat die Band auch ihre Akustikgitarre dabei und dreht mit den geflüsterten Passagen die Atmosphäre auf, bevor das Set mit dem passenden “Abschied“ endet.
Bilder von Ellende gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/ellende/
Bereits um 18:10 Uhr, als SUICIDAL ANGELS die Bühne stürmen, ist das Anfield des NOAF Geländes mehr als ansehnlich gefüllt. So dauert es auch keine drei Songs, ehe die griechischen Nachwuchsthrasher das Publikum auf ihrer Seite haben: Instrumental topfit und mit glasklarem Sound gesegnet, ernten die SUICIDAL ANGELS für Thrash-Hits à la „Seed Of Evil“ kräftigen Applaus und dürfen sich zudem über so manchen Circlepit freuen. Ein knackiger Einstieg in den Abend, der in 40 Minuten vielleicht den Thrash nicht neu erfindet, zumindest aber beweist, warum man zu dieser Musik so gut moshen und bangen kann.
Bilder von Suicidal Angels gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/suicidal-angels/
Begünstigt durch den treibenden und angenehm wohligen Rhythmus spielen LONG DISTANCE CALLING ansonsten ihre Stärke voll aus: Es ist ordentlich Bewegung auf der Bühne, das Quartett hat sichtlich Spaß an der Performance und die Band ist auch für ein bisschen Quatsch untereinander zu haben. Die Abmischung stimmt jedenfalls, der Post-Metal der Münsteraner ist druckvoll, aber nicht zu laut, und die Chemie auf der Bühne passt auch. Und da es auch die vielgeliebten „Black Paper Planes“ und „Aurora“ in den Auftritt geschafft haben, dürfte auch für alle Fangruppen ausreichend Material angeboten worden sein.
Bilder von Long Distance Calling gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/long-distance-calling/
Annisokay’s Auftritt war geprägt von purer Energie und einer grandiosen Lichtshow. Diese wurde unterstützt von auf der Bühne verteilten LED-Paneelen, die sich, Textfragmente, Videosequenzen und derlei Illustrationen zeigend, perfekt ins Bühnenbild einfügten.  Mit Applaus und Jubel wurde die Performance gewürdigt. Als dann im weiteren Verlauf des Konzertes noch LINKIN PARK’s „One Step Closer“ gecovert wurde, tobte das gesamte NOAF. So verflog die Zeit wie im Fluge und ehe es sich die Konzertbesucher versahen, war die Performance von ANNISOKAY auch schon vorüber. Fest steht, dass die Band aus Halle eine ganze Menge neue Fans dazugewonnen haben wird.
Bilder von Annisokay gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/annisokay/

Wer hat an der Uhr gedreht, könnte man jetzt im Stile von Paulchen Panther fragen, denn es war schon wieder Zeit für den Headliner und damit den letzten Gig beim NOAF 2025. Irgendwo zwischen Kirchenchor, Black Metal und der Geisterbahn deiner Albträume trifft sich eine Band, die weder ins Raster noch auf die stille Bank passt. Zeal & Ardor machen das, was andere sich nicht mal im Tonstudio trauen – und bringen es mit einer Selbstverständlichkeit auf die Bühne, als hätte der Teufel selbst den Soundcheck gemacht. Schon bevor der erste Ton erklingt, liegt Spannung in der Luft wie kurz vor einem Sommergewitter. Kein Wunder, denn Kölns Live Music Hall ist an diesem Abend nicht komplett ausverkauft, aber vollständig geladen. Mit Erwartungen, mit Nebel, mit einer Energie, die irgendwo zwischen Andacht und Moshpit vibriert. Dann tritt Manuel Gagneux ins Licht – oder besser gesagt: in den Halbschatten. Es gibt keine großen Ansagen, keine Showeinlagen. Stattdessen: Musik, die sich selbst genügt. „The Bird, The Lion and The Wildkin“ eröffnet das Set – ein fast hypnotischer Auftakt. Kaum ist der letzte Ton verklungen, bricht „Wake of a Nation“ wie eine düstere Mahnung über das Publikum herein. Die Wut, die da in jedem Ton steckt, ist nicht bloß Stilmittel, sie ist Statement. Gagneux brüllt nicht, um zu provozieren – er brüllt, weil es sonst niemand tut.Das Licht flackert, der Bass knurrt, die Chöre setzen ein. Die Stimmen von Denis Wagner und Marc Obrist wirken wie zerbrochene Gebete. Das Konzert ist ein akustischer Exorzismus in zwölf Akten. „Run“ ist keine Einladung, sondern eine Drohung. „Blood in the River“ lässt dich an allem zweifeln – außer daran, dass Musik genau so sein muss: unbequem, unvergesslich, unfassbar gut. Und dann kommt sie: „Tuskegee“, leise, verletzlich, fast versöhnlich. Als wollte die Band sich entschuldigen für das, was sie allen Anwesenden gerade zugemutet hat.

So findet das NOAF nun auch ein würdiges Ende für diese Jahr doch im nächsten Jahr ist das 20. NOAF Festival an der Reihe und wir sind gespannt wer neben Saxon und Grave Dinger noch den Fans ein heizen wollen.

Bilder von Seal&Ardor gibt es hier: https://rock-konzert-magazin.com/zealardor/