
OK, für alle die es noch nicht wussten, Herman Rarebell war mal Drummer bei den Scorpions. Da mir der Name geläufig war, war ich gespannt darauf was er mit seinen Freunden Abliefert.
Die Tracklist liest sich wie die Playlist von irgendeinem Oldie Sender, denn die Stücke hört man immer mal wieder.
Den Reigen eröffnet „In The Air Tonight“, ein Klassiker der wohl für jeden Drummer ein Muss ist. Leider holt Herman hier nicht alles raus was man aus diesem Stück hätte machen können. Zwar ist Soundtechnisch alles ok aber auch nicht mehr. Gesangsmäßig ist die Stimme gewöhnungsbedürftig. Da gibt es bessere Cover. Wer nun denkt das ist ja trotzdem gut wird dann bei „I Want To Know What Love Is“ die nächste Überraschung erleben. Den Song als Duett zu präsentieren mag ja mutig sein, verfehlt aber den Reiz des Originals.
„Love Is A Battlefield“ ist dann schon ein Lichtblick. Hier kommt der Gesang gut an und auch vom Sound gut rüber. Bei „What About Love“ kommt dann bei mir zum ersten Mal ein wenig „80er Feeling“ auf. Das erste Cover das mir gut gefällt. Doch leider wird schon das nächste Stück aus meiner Sicht verhunzt. „Every Breath You Take“ kommt hier in einer Weichspüler-Version, die der Song nicht verdient hat.
Wer sich traut „Sweet Child O‘ Mine“ zu covern bringt schon einiges an Selbstvertrauen mit. Das Ganze aber dann auch noch als Akustikversion mit Frauenstimme zu bringen lässt einen aber doch eher sprachlos zurück. Schon mehr ein Country Nummer die dem Original alles nimmt. Für mich ein absolutes „No Go“. Und der nächste Song kann dem Original nicht das Wasser reichen. Wenn einer „Here I Go Again“ singen kann, dann ist es „Coverdale“, Punkt.
„Addicted To Love“ geht dann zum Glück wieder mehr in die Richtung dessen was man von diesem Album erwartet hat. Ein Cover das sich hören lassen kann. Und dann covert Herman seine eigenen Songs, die er seinerseits bei den „Scorpions“ mitgeschrieben hat. „Passion Rules The Game“ und „Rock You Like A Hurricane“ sind vom Sound her sauber eingespielt und die Drums natürlich in Fleisch und Blut übergegangen. Mehr aber auch nicht.
Dann wieder ein eher ruhiger Song. „These Dreams“ ist wieder ein Song bei dem man sagen kann Stimme geht so, Sound ok. Zum Schluss dann „I Love Rock ‚N‘ Roll“. Die Hymne schlecht hin und auch hier vom Sound her und Gesang absolut in Ordnung.
Herman hat hier ein Album abgeliefert, das vom Sound her ohne Mängel eingespielt wurde. Über Gesang lässt sich ja bekanntlich streiten, aber bei diesem Album wären andere Interpreten vielleicht besser gewesen. Was die Song Auswahl angeht stellt sich die Frage, mussten es diese sein, die man ja doch des Öfteren hört oder wären da nicht doch ein paar andere Raritäten nicht besser gewesen. Für mich reicht es bei diesem Album deshalb nur zu 6 von 10 Punkten.
Tracklist:
01 In The Air Tonight (Phil Collins)
02 I Want To Know What Love Is (Foreigner)
03 Love Is A Battlefield (Pat Benatar)
04 What About Love (Heart)
05 Every Breath You Take (The Police)
06 Sweet Child O‘ Mine (Guns N’ Roses)
07 Here I Go Again (Whitesnake)
08 Addicted To Love (Robert Palmer)
09 Passion Rules The Game (Scorpions)
10 Rock You Like A Hurricane (Scorpions)
11 These Dreams (Heart)
12 I Love Rock ‚N‘ Roll (Joan Jett & The Blackhearts)