Kenny Wayne Shepherd Band – Dirt On My Diamonds Vol. 2

Jetzt ist es soweit, Teil 2 des „Dirt On My Diamonds“-Projekts von Kenny Wayne Sheperd steht zum Erwerb für die Blues Rock-Gemeinde an. .Zum ersten Mal in seiner langen Karriere war Shepherd gezwungen, neues Material zurückzuhalten, und er gibt zu, dass es eine Qual war, diese neuen Songs unter Verschluss zu halten. Bei den Proben klangen sie großartig, und wir konnten es kaum erwarten, sie zu spielen“, so der Protagonist.

Und in der Tat, KWS und seine Mannen bieten hier ganz großes Blues Rock-Kino. Acht schnörkellose Tracks, die nur so vor Kraft, Rauheit und Dreck strotzen und einen direkt  gefangen nehmen. Allein der Auftakt mit den beiden wuchtigen bläsergetriebenen Nummern „I Got Woman“ und „In The Middle“ ist, in Kombination mit Kennys wüstem E-Gitarrenspiel, wie die Frau im Opener charakterisiert, ‚wild as a hurricane‘, sodass man froh ist, beim tollen Slowblues „My Guitar Is Crying“ (und Kenny lässt hier seine Gitarre im wahrsten Sinne des Wortes weinen) mal kurz ein paar Minuten durchatmen zu können.

Das war es dann aber auch mit Innehalten. Die restlichen fünf Tracks sind ein wahres Fest für Liebhaber des E-Gitarren-basierten Blues Rocks, wobei sich „Never Made It To Memphis“ (hier natürlich auch wieder mit für die Stadt typischen gezielten Bläsersätzen und unwiderstehlichen E-Gitarrensoli), mit den herrlichen Harmony Vocals von Corinna Gill, als mein persönlicher Favorit herauskristallisiert.

Apropos Gesang: Fall ich es richtig eruiert habe, scheinen sich Noah Hunt und Kenny die Lead Vocals im Wechselrhythmus ziemlich brüderlich zu teilen. Klasse gefällt mir auch die textliche Metapher „I hate to see you leavin‘,  but I love to watch you go“ im von Noah Hunt gesungenen „Watch You Go“. Als Rausschmeißer gibt es am Ende noch eine schöne Coverversion von ZZ Tops „She Loves My Automobile“.

Fazit: Kenny Wayne Shepherd zaubert auf „Dirt On My Diamonds – Vol. 2“ weitere acht hochkarätige Song-Diamanten aus seiner Kreativschatulle, bearbeitet im bewährten modernen Blues Rock-Schliff, serviert von ihm samt seiner brillanten Mitstreiter und Co-Songwriter wie u. a. Marshall Altman (auch Co-Produzent) , Noah Hunt, Joe Krown, Chris Layton, Kevin McCormick, James LeBlanc, Jace Everett, und vielen mehr. Ein Blues Rock-Must Have!

Provogue Records (2024)
Stil: Blues Rock

Tracks:
01. I Got A Woman
02. The Middle
03. My Guitar Is Crying
04. Long Way Down
05. Never Made It To Memphis
06. Watch You Go
07. Pressure
08. She Loves My Automobile