Ruhrpott Metal Meeting 2. Tag

Leicht verspätet kam ich am Samstag an der Turbinenhalle an, um die letzten Songs von WIZARD zu hören, die den Aufgalop auf der Flöz Stage gemacht haben. Eindringlich und kraftvoll wirkt es was uns die Bocholter Jungs da um die Ohren hauen, und das zu so früher Stunde. Die Halle war noch nicht ganz so gut gefüllt, ich tippe mal auf gute 500 Fans, die sich WIZARD rein gezogen haben. Schade aber da kann man nun mal nichts machen.

Zugegeben mit der nun folgenden Band UNIVERSE konnte ich überhaupt nichts anfangen. So ging es aber anscheinend vielen und die Halle war dementsprechend nur spärlich gefüllt. Obwohl UNIVERSE schon in den 1980ern sämtliche Bühnen in Europa und den USA erobert hatten, kam heute nicht so der Funke rüber wie man sich das gedacht hatte. So machte ich mich dann auf um auf der Main Stage DEATH ANGEL bei zu wohnen.

Normalerweise sehe ich DEATH ANGEL immer in kleinen Club auf dementsprechenden kleineren Bühnen aber auch diese große Bühne passt den aus San Francisco stammenden Jungs von DEATH ANGEL. Die Halle war sehr gut gefüllt und so bekamen die Fans auch Songs wie „Throwns tot he Wolves“, „Mistress of Pain“ oder den weltweiten Trash Hit „Dethroned“ in die Ohren gedrückt. Ein geiler Start auf der Main Stage und man war gespannt was uns noch so alles erwarten würde an diesem Tag.

Auf der Flöz Stage ging es nach UNIVERSE weiter mit ERAZOR. Die Band, die im Pott zu Hause ist und somit ein Heimspiel hatte, zieht mit ihrer authentisch, ehrlichen und virtuosen Art die Fans in Ihren Bann. Mit Ihrem Black Trash Metal ziehen Sie nicht nur eingefleischte Fans an die Bühne sondern auch solche die sich mal ein Bild von ERAZOR machen wollen.

Ganz schön stressig ist es an diesem Tag den man wechselt zwischen der Flöz Stage und der Main Stage hin und her den ohne Pause geht es auf der Main Stage mit der Spaß Band GLORYHAMMER weiter. Hier können die Fans nicht nur die Texte in und auswendig mitsingen nein hier wird Party gemacht bis der Arzt kommt. Immer wieder ein Highlight bei den Fans ist es, wenn Sänger Thomas Winkler den sogenannten Glory Hammer von einer Schönheit überreicht bekommt um ihn dann auf die Bühne zu schwingen, so als würde er den Nagel auf einen Sarg schlagen wollen.

PHANTOM CORPORATION auf der Flöz Stage. Wer ist das? Was machen die? So genau konnte mir das von meinen Kollegen auch keiner beantworten, also nichts wie hin und geschaut, vielleicht ist es ja ein Geheimtipp. Leider nein, was es sein sollte, kann ich gar nicht so genau sagen, ich weiß nur eins bei den Fans kam es nicht an, den so leer wie jetzt war die Halle am ganzen Tag noch nicht und sollte es auch nicht sein.

ORDEN OGEN, die mit Ihrem Album „Gunmen“ vorher schon auf Headliner Tour waren, schaffen es die Fans wieder in Ihren Bann zu ziehen und hauen ihnen klare, starke Rhythmen um die Ohren. Die Fans feiern wieder ihre Art von Party und machen auch mal die ein oder andere Wall of Death oder einen Circle Pit, läuft kann man sagen bis auf die Konfetti Kanone, die etwas von der Deko auf der Bühne verdeckt waren, die doch eher einem Tischfeuerwerk gleich kam.

DESPAIR haben sich was ganz besonderes für Ihre Show ausgedacht. Soll doch heute Abend das „History Of Hate“ Album in „leicht abgewandelter Form“ in kompletter Länge gespielt werden. Ein Album welches für mich bis heute nichts an Genialität verloren hat. Auch nicht – und das muss ich leider so deutlich sagen – wenn man versucht es mutwillig kaputt zu machen. „Wir spielen History of Hate heute in leicht abgewandelter Form“ begrüßt ex-Morgoth Frontman Marc Grewe das Publikum. Leicht abgewandelte Form, ja leck mich doch am Arsch, wenn vom Opener „Freedom Now“ – im Original ein schneller Song – bis auf eine einzige Melodie nichts mehr zu erkennen ist und dieser Song auf einmal ein aufs tiefe B gestimmter Groover ist, dann ist hier was gewaltig faul. Ich glaube zu verstehen, was hinter Waldemar Sorychtas Idee steckt, diesem Album etwas neues einzuhauchen. Aber bei einem alten Fan wie mir kommt das nicht an. Und bei vielen Leuten mit denen ich nach der Show spreche auch nicht. Da ändert die GRIP INC  Nummer „Ostracized“ auch nicht mehr viel.

Nach soviel Enttäuschung gibt es dann auf der Main Stage wieder was aufs Hirn, ohne lange drüber nachdenken zu müssen ANNIHILATOR spielen groß auf und Jeff Waters zeigt uns allen mal wie es geht. Vielleicht klappt es ja doch noch und Jeff findet einen geeigneten Sänger der zur Band, oder zu Jeff Waters passt, um dem ganzen dann noch die Krone auf zu setzten, bisher ist es nur die Krone am Bande. Trotzdem ist es eine geile Show wie immer wenn ich mir ANNIHILATOR anschaue.

Mit ONKEL TOM hat die Flöz Stage schon ihren Headliner des heuten und letzten Tages erreicht. ONKEL TOM der ja mit SODOM Berühmtheit erlangte, legt wie immer eine solide, geile und identische Show hin, wo er auch mal Geschichten aus dem Leben erzählt oder mit Trinkhymnen die Fans zum Feiern anstiftet. 1 Stunde lang unterhält ONKEL TOM die Fans mit Songs wie „Im tiefen Keller“, „Delirium“ oder was natürlich total rein passt „Ruhrpott“. Mit der Hymne „Alkohol“ verabschiedet sich ONKEL TOM artig von den Fans und alle stoßen nochmals an. Wie immer grandios.

Auf der Main Stage hatte unterdessen DORO PESCH Stellung bezogen um ihre allseits bekannte und auch gewohnte Show den Fans ab zu liefern. Ja Sie hat immer noch damit Erfolg aber so langsam wird es mal Zeit die Setliste mal an zu passen und auch andere Songs, und davon hat DORO reichlich, zu präsentieren. Den Fans ist es egal und feiern Ihre DORO mit lauten Sprechchören. DORO erwidert es indem Sie immer wieder betont wie wichtig doch die Fans für Sie sind und wie schön es ist wieder alle hier zu sehen. Kommt bei mir die Frage auf, sind auf Ihren Konzerten immer die gleichen Fans? Nach 75 Minuten geht DORO von der Bühne und ist immer noch voller Liebe für Ihre Fans.

Nun war es auch hier Zeit für den Headliner des Tages. Keine geringeren als die Bay Trasher von TESTAMENT standen auf dem Programm. Da ich TESTAMENT dieses Jahr schon zweimal gesehen hatte, wusste ich was auf mich zukam und ich wurde nicht enttäuscht, so wie alle anderen Fans in der pikepacken vollen Halle. Gleich mit dem Opener „Brotherhood of Snakes“ kommt sau geil an bei der tobenden Menge. Nicht nur der Opener haute auf´s Hirn sondern auch Songs wie „Low“, „Practice what you Preach“ oder „ Into the Pit“ dröhnten in den Ohren der Fans. Was für eine geile Show und eines Headliners absolut würdig.

Auch diese Jahr kann man sagen war es wieder ein geiles Festival, du ein Großteil der Fans wird auch nächstes Jahr wieder dabei sein.