Arch Enemy/The Haunted

Zum Abschluss Ihrer Pormo Tour kommen Arch Enemy in der Zeche in Bochum vorbei. Promoted wird die am 31.03.2017 erscheinende in Wacken aufgenommene Live DVD und das dazu passende Live Album. Als Support sind keine geringeren als The Haunted dabei. The Haunted legen sofort extrem aggressiv und kraftvoll los. Die Zeche in Bochum ist jetzt schon gut gefüllt, denn die Show ist ausverkauft. Wie sonst bei ähnlichen Konzerten braucht das Publikum ein bisschen Zeit, um warm zu werden. Reagiert aber bereits auf starke Zwischenspiele des Drummers und kurze Grüße des Sängers, der ab und zu die Pommesgabel ins Publikum hält. Wie der Sänger von the Exploited haut auch er sich ab und zu das Mikrofon an den Kopf, wenn das Spiel seiner Kollegen ihn gerade extrem mitreißt. Plötzlich verfängt sich das Kabel seines Mikrofons in der Kamera eines Fotografen im Fotopit. Beide lächeln die Situation weg, ohne Unterbrechung bricht sich der Auftritt der Band weiter Bahn. Sehr ordentlicher Auftritt der fünf Herren. Eine absolut würdige Vorband für Arch Enemy. Zwischendurch berührt der Sänger mit der rechten Hand sein Herz, wirft dann Luftküsse ins Publikum. Harte Schale, weicher Kern. Alle Songs werden mit ordentlichem Applaus belohnt. Als er fragt, ob das Publikum bereits aufgewärmt ist, kommt keine Antwort. Dafür kommt sofort ein neuer Track der Band namens Respect. Vorher fragt der Sänger, wer das Album hat – wenig Antwort. Er sagt grinsend: das ist super, zwei von euch haben das Album. Humor hat er. Zwischendurch fällt dem Bassisten dummerweise seine Gitarre runter. Die dadurch entstehende Verzögerung füllt der Sänger mit einem Acapella-Ständchen. Als alles erledigt ist, spielt der E-Gitarrist einen kurzen Erfolgston wie auf der Kirmes. Das Publikum lacht, Problem hervorragend gelöst. Profimäßig.

Setlist:

1.     No Compromise

2.     99

3.     Trespass

4.     The Flood

5.     The Medication

6.     Hollow Ground

7.     Time (will not Heal)

8.     D.O.A.

9.     My Enemy

10.  Dark Intensions

11.  Bury your Dead

12.  Hate Song

Als die Hintergrundmusik von Arch Enemy ertönt, recken sich alle Hörner in die Luft. Alyssa White-Gluz betritt mit größter Power die Bühne. Nach kurzem Gesang rastet sie schon beim Headbangen aus. Windmühle? Offenbar ihre favorisierte Art des Bangens. Und unglaublich eindrucksvoll. Sie trägt durchlöcherte Leggings, viele Nieten am Oberteil und Lederstreifen an den Armen. Das Publikum reagiert auf jede ihrer Aufforderungen, sich an der Bombenathmosphäre zu beteiligen. Alyssas Stimme dabei mehr als geölt. Tiefste Growls und kräftige Screams fackeln die Zeche geradezu ab. Die Bandkollegen vielleicht etwas zurückhaltend. Das macht die charismatische Fronterin allerdings mit ihrer Agilität mehr als wett. Halten sich die Musiker absichtlich zurück, um ihr nicht die Schau zu stehlen? Möglich. Mehr Bewegung würde der Truppe gut zu Gesicht stehen. Energie ist dabei aber mehr als vorhanden. Starker Auftritt. Wer Alyssa mal in ruhiger Form gesehen hat, möge sich melden. Die Zahl dürfte sehr, sehr begrenzt sein, um das Mindeste zu sagen. Dritter Song: War Eternal. Ordentlicher Moshpit. Klar. Denn der Song ist einer der absolut mächtigsten des gleichnamigen Albums. Dieser Track erzeugt ein gewisses Popstar-Feeling. Aber das ist ok, der Erfolg sei ihnen gegönnt. Der Titel ist eben einfach extrem kraftvoll. Auffällig: Alyssa growlt mehr als in der Studioversion. Sehr ordentlich. Bei Ravenous schießen Rauchsäulen in die Luft. Gleichzeitig eskaliert das Publikum in einem wilden Moshpit, der sich aber schnell wieder auflöst. Zwischendurch weist sie auf das neue Live-Album hin, gleichzeitig erscheint aktuell auch eine Live-DVD. Im Zuge der Ansage kündigt sie dann einen weiteren Song des aktuellen Albums an. You will know my name. Als der Song beginnt, trägt sie eine Kapuze, die sie währenddessen abnimmt. Das Publikum liebt den Song gemäß der Erwartung. Wieder ein starker Moshpit. Wieder löst er sich schnell auf. Die Stimmung bleibt phantastisch. Ein absoluter Brecher. Wie auch in Wacken, fängt das Schlagzeug plötzlich mit vielen LEDs an zu leuchten. Handys recken sich in die Höhe. Wieder ein Popstar-Moment. Aber das bleibt nun mal nicht aus. Wie schon in Wacken war es auch hier wieder eine großartige Show vor weit ausweniger aber nicht weniger begeisterten Fans die der Show einen würdigen Rahmen verliehen.

Setlist:

1.     Enemy Within

2.     Revolution Begins

3.     War Eternal

4.     Ravenous

5.     Stolen Life

6.     Heart of Darkness

7.     You will know my Name

8.     Taking Back my Souls

9.     Under Black Flag

10.  As the Pages Burn

11.  Dead Eyes see no Future

12.  Avalanche

13.  No Gods no Masters

14.  Dead bury their Dead

15.  We will Rise

16.  Blood on your Hands

17.  Snowbound

18.  Nemesis