Emil Bulls zerlegen den Schlachthof / Grizzly / 8Kids

Kaum drei Jahre nach Erscheinen ihres letzten Albums kündigen Emil Bulls, die Groove-Core-, Skate-Core-, Funk-Core-Helden aus München mit „Kill Your Demons“ ihr neustes, das nunmehr neunte Studioalbum an, mit dem sie uns erneut beehren. Soziologisch interessante Nebenbetrachtung: Wo man früher noch seine Idole tötete, beginnt man heute erst einmal bei seinen Dämonen. Darüber könnt ihr mal in der nächsten Therapiestunde nachdenken. Zu welchem Ergebnis ihr auch kommt, von Emil Bulls dürfen wir auch heuer nicht weniger erwarten als rohe Gitarrenwände, tiefe Bässe, den extensiven Einsatz von Turntables, Elektro-Samples, Metal-Shouts, Pop-Hooks und groovige Beats, ganz so, als würden Deftones und A-ha, Beastie Boys und Monster Magnet gemeinsam strahlenden Pop, Stonerrock und HipHop zu einem bunten Blumenbouquet zusammenbinden. Dazu gesellen sich GRIZZLY und 8KIDS.

8 Kids eine erst 2013 gegründete Post Hardcore Band eröffnete diesen Abend im Schlachthof vor gut 800 Fans. Jonas Jakob (Gesang, Gitarre), Hans Koch (Gitarre, Gesang) und Emma McLellan (Drums) liefern eine tolle Show ab, die von den Fans auch begeisternd aufgenommen  wird, denn es wird gefeiert was das Zeug hält. Natürlich auch in Vorfreude auf GRIZZLY und EMIL BULLS die ja noch kommen sollten. (Kids hatten im Vorjahr Ihre erste eigne kleinere headliner Tour und man wusste warum diese Band so einen Erfolg hat. Mit Kraft, Power und Dynamik knallten Jonas und Hans den Fans die Songs aufs Hirn und die freuten sich. Leider hatten 8Kids nur 30 Minuten Zeit an diesem Abend, da ja noch 2 andere Bands kommen sollten.

Die sechs Jungs von Grizzly sind eine Familie geworden, ein Bärenrudel. Bereit, jede Menge Energie und Herzblut in die gemeinsame Musik der Band zu stecken, die sich Mitte 2014 in Karlsruhe gegründet hat.
Dome (Bass), Flo (Guitar), Zig (Clean Vocals), Samu (Drums), Kevin (Vocals) und Tom (Guitar + Backing Vocals) sind erfahrene Musiker, die schon in diversen Bandprojekten aktiv waren und alle einen ganz unterschiedlichen musikalischen Background vorweisen können. Diesen machen sie nun fruchtbar für eine Musik, die sich irgendwo zwischen Post-Hardcore und Punkrock bewegt und dabei doch viel mehr ist, als es diese Etiketten auszudrücken vermögen. Grizzly selbst bezeichnen ihre Musik als „Heavy Pop-Punk“: Schnell, energiegeladen, melodisch. Dazu kommen der ausdrucksstarke Gesang und die kraftvollen Shouts der beiden Sänger. Als Weihnachtsmänner verkleidet kamen die beiden Gitarristen auf die Bühne um nach dem ersten Song direkt wieder ab zu legen, da es doch störte, den die GRIZZLY´S turnten auf der Bühne ganz schön rum. Immer wieder von links nach recht, von vorn nach hinten, auf der Bühne war Bewegung und bei den Fans auch, denn die taten es den Jungs von GRIZZLY´s gleich. Songs wie „We Stop at Nothing“, oder „Til Sunrise“ taten ihr übriges für einen gelungenen Gig dazu. Nach den GRIZZLY´S ist vor EMIL BULLS, die nach einer Umbaupause an der Reihe waren.

Jetzt war es soweit. Die Lichter gingen aus und das Intro von MANOWAR „The Crown and the Ring“ war zu hören. Jeder im Schlachthof wusste was die Stunde geschlagen hat. EMIL BULLS kommen auf die Bühne. Haben die Fans jetzt schon gefeiert und geschrien was das Zeug hielt wurde es um so lauter als EMIL BULLS dann auch endlich auf die Bühne kamen. Die Stimmung ist auf jedem Bulls-Konzert einfach eine ganz besondere. Im Schlachthof Wiesbaden, riss die Band von der ersten Sekunde an das Publikum mit und ließ das Publikum bis der letzte Takt erklungen ist auch nicht wieder los. Egal ob lautstarkes Mitgrölen, exzessives Stagediving oder überdimensionierte Wall Of Deaths zu dem Song „Worlds Apart“. Sehr deutlich wurde auch, wie viel Wert die EMIL BULLS auf Fannähe legen: So betonte Sänger Christoph in seinen Ansagen immer wieder, wie dankbar die Band ihren Fans für teilweise 20-jährige Treue ist, ohne dabei aufgesetzt zu wirken und ging mit tanzenden und feiernden Fans, die die Bühne stürmten so entspannt um, als wären sie ganz einfach ein Teil der Show. Ob Partygaranten wiePants Down oder „Here Comes The Fire, Gänsehautmomente wie „I Don’t Belong Here oder „The Age Of Revolution oder echte Klassiker wie „Between the Devil“ oder „The Jaws of Oblivion – auf diesem Konzert kam wirklich jeder Fan, ganz egal wie alt oder wie lang in der Bulls-Familie dabei, voll auf seine Kosten. Gute 2 Stunden spielten und sangen die BULLS im Schlachthof und die Fans gingen danach Glücklich und fertig nach Hause.

Setliste:

  1. Kill your Demons
  2. The 9™ Wave
  3. The most Evil Spell
  4. The Way oft he Warrior
  5. Not Tonight Josephine
  6. Levels and Scales
  7. Mt. Madness
  8. Here comes the Fire
  9. Euphoria
  10. Smells like Rock´n Roll
  11. Nothing in this World
  12. Rainbows and Butterflies
  13. The Jaws of Oblivion
  14. When God was sleeping
  15. Between the Devil
  16. Winterblood
  17. Hearteater
  18. The Age of Revolution
  19. Pants Down
  20. Man or Mouse
  21. Worlds apart