Jennifer Rostock Best of im Schlachthof

2008 hätte wohl niemand damit gerechnet, auch nicht die Band selber, dass Sie 10 Jahre nach Ihren ersten Konzerten und den ersten Zaghaften „Geh Versuchen“ jetzt da spielen wo Sie spielen. In großen Hallen voreiner Menge Fans. Heute Abend war es so das Sie im restlos ausverkauften Schlachthof in Wiesbaden gespielt haben und Sie haben uns mitgenommen auf eine Tour durch die letzten 10 Jahre. Dies wird erstmal auch das letzte Mal gewesen sein, denn nun gibt es erstmal eine längere Pause.

Mit von der Party sind die Blackout Problems, eine Alternativ-Rockband, die im ausverkauftem Schlachthof energisch den Abend eröffnen. Die vier jungen Männer spielen eher selten vor einer so großen Menge, wie der Sänger berichtet. Deswegen wollen es die Münchner “intimer” angehen. Kaum gesagt steigt der blondierte Frontmann samt Gitarre und Mikrofonständer weit in die grölende Menge hinein, um mit den begeisterten Fans zu rocken. Die Songs kommen kraftvoll daher, vom Stil her manchmal eher Punkrock das andere mal wieder mehr gediegener Indie-Rock. Etwa 30 Minuten versucht das Quartett die Menge anzuheizen, was stellenweise auch gut gelingt. Mit einem beherzten Satz des Sängers vom Bühnenrand während des letzten Liedes verabschiedet sich die Band unter gebührendem Beifall und macht die Bühne frei für den heiß ersehnten Headliner.

Nach einem kurzen Bandhistorischem Rückblick per Video bis ins Jahr 2008 hinein, fällt der Vorhang und da steht Sie, JENNIFER ROSTOCK im Body und nur mit einem Hüftlangen Mantel bekleidet. Sofort ist im ausverkauften Haus die Stimmung auf 180 und die Fans singen von der ersten Minute an begeistert mit, was JENNIFER „schon ganz feucht werden lässt“ wie Sie selber sagt. Bei “Du willst mir an die Wäsche“ fällt dann schließlich ihr viel zu warmer Mantel und die Sängerin enthüllt ihren grün-weißen Body im US-glamour Stil.

Es geht Musikalisch kreuz und quer durch die 6 Albem umfassende Sammlung der Band und natürlich auch Stücke vom aktuellen Album, dürfen heute Abend nicht fehlen. Als ich JENNIFER ROSTOCK 2008 das erste Mal in Bochum bei Bochum Total erleben durfte gab es das noch nicht, erst nach der Show beim Treffen mit Ihr, nach jedem 3. Song wurde ein Schnaps oder Likör oder was anderes hochprozentiges getrunken, tja Tradition verpflichtet. Aber nicht nur das nach jedem 3. Song getrunken wurde, nein Frontfrau Jennifer zog sich auch nach jedem 4. Song um und so war Sie mal halb nackt wie am Anfang oder ganz zugeknöpft wie zwischendurch. Neben vielen Songs gab es auch reichlich Themen die man ansprechen konnte und so tat dies auch Jennifer immer wieder mal zwischendurch um auch das ein oder andere los zu werden. Kraftvoll, dynamisch und mit viel Power ging es durch den Abend bis dahin aber jetzt gab es mal eine Akustische Einlage auch auf Wunsch vieler Fans hin und so wurde es stiller im Schlachthof. Die gesamte Band ist an diesem Abend in Höchstform und spielt was das Zeug hält. Nicht nur das Jennifer zwischendurch eine Wall of Death fordert, nein auch 1 -3 Circle Pits sollen gemacht werden was auch passiert und so gehen dann die beden Gitarristen in die Fans und stellen sich in den Pit und die Fans laufen um sie herum. Komisches Volk J Das anschließende “Nicht von hier” ist eines von vielen Liedern, das soziokulturelle Probleme behandelt. Dabei nimmt die Sängerin wie gewohnt kein Blatt vor den Mund. Mit einem weinenden Auge vorausblickend kündigt sie dann die anstehende Pause – für andere “große Projekte” – an, aber “Wir waren hier” ist die Aufforderung, den Moment jetzt zu leben und vor allem zu genießen. Zur Zugabe begeistert Jennifer mit “Hengstin” und danach mit einem Rundgang im Bett durchs Publikum. Schließlich schallt “Alles ist vorbei” durch den feiernden Schlachthof und nach “Guten alten Zeiten” ist die heiße, kraftvolle Show vorbei. Mit einem Transparent, auf dem sich die Musiker für zehn Jahre Treue bei ihren Fans bedanken, verlassen Jennifer Rostock schließlich die Halle in Wiesbaden.

Setlist:

  1. Kopf oder Zahl
  2. Feuer
  3. Himalaja
  4. Du willst mir an die Wäsche
  5. Es tut wieder weh
  6. Irgendwie anders
  7. Es war nicht alles schlecht
  8. Mikrofon
  9. Kapitän
  10. Ich kann nicht mehr
  11. Schmerz & Kehle
  12. K.B.A.G.
  13. Schlaflos
  14. Nicht von hier
  15. Kaleidoskop
  16. Irgendwas ist immer
  17. Deiche (Bad Paris Mix)
  18. Wir waren hier
  19. ———————————————————–
  20. Hengstin
  21. Alles Cool
  22. Haarspray
  23. Guten alten zeiten