Ne Obliviscaris im Kesselhaus Wiesbaden

Man hätte nicht gedacht dass es im Schlachthof, besser im Kesselhaus, schon gut voll wurde. NE OBLIVIOUSCARIS ziehen als Headliner und Prog Metal Legenden schon die Fans an. Gute Stimmung von Anfang an was den beiden Supports wirklich zu Gute kam. Zugegeben ich kannte die Band VIRVUM bis dato noch nicht, aber bei ALLEGEAON wusste ich schon was auf mich zukommt.

Die aus der Schweiz stammende Formation von VIRVUM startete den Abend mit einem Frontmann der auf der Bühne ein mächtiges Feuerwerk abbrannte und sich dabei völlig verausgabte. Harter brutaler Sound der da aus den Boxen knallte und den Fans aufs Hirn gedrückt wurde. Mit technisch hervorragenden Growles wurde das ganze Paket vollkommen abgerundet. Die Band steckt sich selbst in die Death Metal Abteilung, ja zum Teil gebe ich Ihnen Recht aber ich würde Sie auch in die Progressive Schiene mit rein schieben. Wo Sie aber nun genau sind, ist eigentlich auch egal denn die Jungs haben Spaß an dem was Sie machen und quittierten die Fans mit reichlich Applaus und schütteln der Nacken Muskulatur.

Die aus den USA stammende Band ALLEGEAON schiebt sich in die Schiene des Melodic Death Metal aber auch des Technical Death Metal. Hochenergetischer Enthusiasmus prägte auch diese Show, die mit ebenso viel Begeisterung von den Fans aufgenommen worden. Ausflüge in die Lathino-Rhythmen Richtung gab es zwischendurch auch zu hören und ich muss sagen das hört sich in Verbindung mit den Harten Tönen gar nicht so schlecht an. Auch hier kam es klirrend, krachend und Donnernd aus den Boxen. Fronter Riley McShane gab auf der Bühne alles was er konnte, denn die Bühne war nicht sehr groß aber er machte das Beste daraus. Alles in allem war es eine sehr gute Show die die Stimmung im Kesselhaus anhebte und die Vorfreue auf NE OBLIVISCARIS steigerte.

Und tja, was bleibt zum Gig von den Headlinern NE OBLIVISCARIS selbst zu sagen?

Dass dieser mal wieder zum Niederknien / Freudentränen vergießen genial war? Dass Clean-Singer/Geiger Tim Charles engelsgleiche Lichtgestalt im Kontrast mit Xenoyrs Growls und mysteriöser Ausstrahlung eine Klasse für sich darstellen? Dass es sich in der Tat bezahlt machte, beim aktuellen Album URN ein paar „kommerzielle“ Ausflüge mit Mitsing-Parts einzubauen, weil diese Interaktion mit dem Publikum fantastisch funktionierten? Dass sich die Band zu einer kompakten Live-Einheit entwickelt hat und kleine technische Problemchen so routiniert gemeistert werden, dass man davon im Publikum so gut wie gar nichts mitbekommt? Nungut, es sollte Martino Garattoni, der neue Mann am Bass erwähnt werden, der sich bereits wunderbar in die Band einfügte. Klar, dass die Meute auch nach einem Zugabenteil noch nicht genug hatte … aber leider ist auch der geilste Gig mal Schluss (auch wenn dieser als vieeeeel zu kurz empfunden wurde).  Was für eine Band, mit Sicherheit eine der besten auf diesem Planeten, und evtl. auch auf anderen.