Wacken Open Air am Freitag

Auch am Freitag sah das Wetter nicht so dolle aus. Die Nacht hatte es mal wieder geregnet und so sah es dann auch am Morgen aus. Egal weiter geht es mit dem Wacken Open Air. Das Infield sah natürlich etwas schlammig aus der Rest lies auch zu wünschen übrig aber wir sind ja wegen den Bands und der Musik in Wacken.

Faster Stage:

Mit guten Oldschool Death Metal fing der Tag doch schon ganz gut an. MEMORIAM traten an den Fans einmal gehörig die Gehörgänge frei zu pusten. Leider waren zu dieser Zeit noch nicht so viele da, was daran lag das die ein oder anderen noch geschlafen haben, oder keine Lust hatten sich durch den Schlamm zu waten, egal. Was MEMORIAM in Ihrer noch jungen Karriere da ablieferten war grandios. Viele von den Bandmitgliedern spielten schon bei BOLT THROWER, oder NAPALM DEATH oder BENEDICTION von daher wissen MEMORIAM worum es geht. Mit Ihrem Debütalbum „For the Fallen“ hatten MEMORIAM einiges im Gepäck, darunter die Songs „War Rages on“ oder „Flatline“ oder den Titeltrack „Memoriam“. Starker Anfang für den zweiten Tag. Stark ging es weiter mit SANCTUARY, die uns Power Metal vom feinsten geboten haben. Lies sich also gut an dieser Tag auf der Faster Stage. „Inception“ heißt das neue Album von dem SANCTUARY  uns Songs wie „Die for my Sins“, „Soldiers of Steel“ oder „I am Insane“ präsentierten. Die Urgroßväter des Extreme Metal sind auch nach dreißig Jahren so ungemütlich harsch wie in Ihren jungen Jahren. Hierbei handelt es sich um keine geringeren als MORBID ANGEL, die jetzt an der Reihe waren. Wie MORBID ANGEL im Song „Dominate“ schon besungen haben, haben MORBID ANGEL auch die Fans dominiert. „Fall from Grace“ sowie „Angel of Disease“ waren noch ein Teil der Set Liste die MORBID ANGEL zum Besten gaben. Eigentlich braucht man über TRIVIUM nichts mehr sagen. Was die Jungs aus Orlando in Florida auf der Bühne abziehen ist immer ein Hingucker. Mit Ihrem Metalcore,-Trash Metal spielen Sie gnadenlos alles an die Wand was nicht Niet und nagelfest ist. Wenn TRIVIUM nicht gerade auf der Bühne stehen, sind Sie im Studio und werkeln gerade an Ihrem neuen Werk, welches Ende des Jahre spätestens Anfang des nächsten Jahres auf den Markt kommen soll. EMPEROR haben angekündigt im Jahr 2017 einige Konzerte zu spielen mit Songs vom zweiten Album „Anthems to the Welkin at Dusk“. Dies haben Sie auch gemacht und so konnte man sich an den Songs gar nicht satt hören. Kraftvoll, Dynamisch und mit voller Energie schmissen Sie uns „Thus Spake the Nightspirit“, „With Strengh i burn“ oder The Wanderer“ entgegen. Wow was für ein Auftritt. Zum Abschluss des Tages sollte nun ein ganz besonderer Leckerbissen kommen. Mit MARILY MANSON sollte ein spektakulärer Ausklang dieser Wacken Nacht den Fans beschert werden. Was Sie bekamen war eine Show die es in sich hatte. MARILY MANSON ist halt etwas Spezielles auf der Bühne. Anfangs alles in Nebel legen und dann darauf warten das der Nebel weg ist um dann eine glanzvolle Leistung mit dem neuen Album „Heaven upside down“ ab zu liefern. Typisch MARILIN. Ein richtig gelungener Auftritt der uns zum Abschluss erwartete.

Harder Stage:

Auf der Harder Stage gaben mit LACUNA COIL gleich mal die Italiener den Ton an und das wirklich sehr gut. In weißen Overalls mit leichten „Blutflecken“ kamen Sie auf die Bühne um den Fans mal zu zeigen was Sie können und das war geile Musik die den Fans nur so aufs Hirn haute. Christina und Andrea sorgten mit Ihren unterschiedlichen Gesangsrichtungen immer wieder dafür, dass es den Fans nicht langweilig wurde. Etwas ruhiger ging es danach bei GRAVE DIGGER zu. Mit seinem insgesamt 19. Studioalbum „Healed by Metal“ waren GRAVE & Co am Start und boten besten True Metal den Fans. Diese waren in großer Menge vor der Bühne und feierten auf Ihre ganz besondere Art und Weise. Die aus Karlsruhe stammende Formation SALTATIO MORTIS zogen wie ein Magnet die Fans an die Bühne. Ist aber auch immer wieder geil an zu schauen die Show der „Zirkuskünstler“. Alea der Bescheidene springt und hüpft auf der Bühne umher als wenn er ein Sportabzeichen macht und dabei auch noch gute Haltungsnoten bekommen will. Also man kann sagen was man will aber das was SALTATIO MORTIS in Form von Alea abliefern ist schon Hochleistungssport. Mit etwas weniger Hochleistungssport auf der Bühne geben sich APOCALYTICA zufrieden. Sich haben sich auf die Fahnen geschrieben heute Songs von METALLICA mit 5 Cellos zu spielen. Auch wenn man sagen muss das das spielen auf einem Cello auch richtig in Sport ausufern kann. APOCALYTICA spielten Songs wie „Enter Sandman“, „Nothing else Matter“ oder „Master of Puppets“ mit einer Hingabe das es richtig geil war dazu zu hören. Klar es fehlt der Gesang aber das tut dem ganzen keinen Abbruch. Gesang bekamen die Fans dann nach APOCALYPICA als mit keinem geringeren als Dave Mustaine nun MEGADETH an der Reihe waren. Trash Metal von feinsten wurde geboten und das nahmen die Fans gerne und dankend an. Ohne groß Worte zu verlieren gab es „Fatal Illusion“ auf die Zwölf gefolgt von „Dystopia“ oder „Bullet tot he Brain“. MEGADETH ließen keinen Zweifel daran dass Sie seit Jahren eine Institution in der Trash Metal Szene sind. Wer jetzt noch nicht genug hatte konnte sich mit dem Abschluss Act ASP nochmal richtig austoben. ASP spielen eine Mischung aus Gothic-, Folk- und Doom Metal. Zum Abschluss nochmal richtig was aufs Hirn.

Louder Stage:

Freitag ist der erste Tag wo die Louder oder ehemalige Party Stage an den Start geht. Mit Retro Rock starteten KADAVAR in den Tag auf der Louder Stage. Das dies nicht so jedermanns Sache ist merke man an den Besucherzahlen die zu dieser Uhrzeit noch zu wünschen übrig Liesen. Für diejenigen die an zu dieser Uhrzeit da waren gab es Heavy Rock aus den Siebzigern und Achtzigern Jahren. Etwas lauter und bunter ging es dann bei CLAWFINGER zu, die nach KADAVAR an der Reihe waren. Sänger Zak Tell, der in einem Anzug aus dem früheren Testbild im Fernsehen auf die Bühne kam, bestand legte gleich mal los wie die Feuerwehr. Metalrap könnte man es nennen was CLAWFINGER uns zu bieten hat. Selbst als es anfing zu regnet konnte dies CLAWFINGER nicht aufhalten und Zak stellte sich auf eine Box und schrie in den Himmel: “F… the Rain“. Die Fans fanden es toll und schrien immer wieder mit. Es schien geholfen zu haben denn nach 5 Minuten hörte es auf und CLAWFINGER lieferten eine Show ab die sich gewaschen hatte. THE AMITY AFFLICTION kamen um den halben Erdball nur um auf Wacken auf zu treten. Mit Ihren messerscharfen Gitarren und dem Wechselspiel von cleanen und rauen Vocals begeisterten Sie die Fans. THE AMITY AFFLICTION brachten eine Mischung aus den Alben „Chasing Ghosts“, „Let the Ocean take me“ und „This could be Heartbreak“ mit. PARADISE LOST ist so glaube ich eine der konstantesten Bands die es in dem Genre gibt. Kaum Besetzungswechsel in der Band und das merkt man Ihnen auch an. Für die Fans gab es auch schon den einen oder anderen Song vom neuen Album, dieses kommt am 01.09. raus, „Medusa“ zu hören. Mit Ihrer Mischung aus Doom-, elektronischen Rock bis hin zum Goth Rock haben PARADISE LOST die Fans in Ihren Bann gezogen. Ohne Ihren verstorbenen Gitarristen und Songwriter Tom Searle traten ARCHITECTS beim Wacken auf die Bühne. Trotz des herben Rückschlags spielten ARCHITECTS in Memoriam für Tom einige Songs und würdigten so seine schaffensweise für ARCHITECTS. Schweiß, Leder, Jeans und jede Menge dreckigem Rock´n Roll dafür stehen TURBONEGRO und das brachten Sie auch auf die Bühne von Wacken. Es ist nicht bewiesen ob die Devise von TURBONEGRO „You´ll have an erection“ auch auf die Fans zutraf, so wie diese aber abfeierten traf es voll und ganz zu.

W:E:T Stage:

Im Bullhead City Circus wurde der Tag mit den Glamrockern von WARRANT eröffnet. Eigentlich ist die Glamrock und Haarspray-Metal-Szene ja ausgestorben bzw. ende der 80er Jahre eingestampft worden aber so hin und wieder kommt nochmals eine Band von damals als Überlebende einer Kultur wieder auf die Bühnen der Welt zurück. So ist es auch bei WARRANT, die jetzt wieder durch Ihre gutgelaunten- mitreißenden Party-Metal Auftritten für Furore sorgen. Die Hamburger WARPATH spielen ja bekanntlich eine Mischung aus Trash und Power Metal, welches Sie im Zelt auch richtig demonstrieren konnten. Was da aus den Boxen geknallt wurde war richtig geil. Auch vom Klang her passte bei WARPATH alles. Mit dabei hatten WARPATH das neue Album „Bullets for a Desert Session“ aus dem Sie den ein oder anderen Song präsentierten. Mit New Wave of traditional Heavy Metal, eine Bewegung die sich einer Rückbesinnung auf klassischen britischen Heavy Metal verschrieben hat, kamen SKULL FIST auf die Bühne. Dynamisch, kraftvoll und sehr viel Power fegte das Quartett über die Bühne des Bullhead City Circus und wirbelte dabei eine Menge Staub auf, der von den Fans gerne aufgenommen wurde und zum mitbangen genutzt wurde. DOG EAT DOG waren eine der ersten Combos überhaupt, die Hardcore Punk und Heavy Metal mit Rap fusionierten und so das Crossover-Genre mitbegründeten. Dies gaben Sie auf der Bühne auch zum Besten und fanden so schnell Anschluss an die feiernden Fans vor der Bühne. Intelligent komponierter und arrangierter Sludge Metal mit starkem psychedelischem Einschlag ist das Metier von STEAK NUMBER EIGHT. Und so spielen Sie auch auf der Bühne, denn STEAK NUMBER EIGHT nehmen sich alle Freiheiten heraus die es gibt, und davon gibt es viele aber nur so macht man auf sich Aufmerksam und wird bei den Fans Anerkannt und „geliebt“. Das ist das was STEAK NUMBER EIGHT doch wollen. Eine schlechte Nachricht gab es für Fans von THE DILLINGER ESCAPE PLAN. Die Band will Ende 2017 aufhören und ist auf Abschiedstour. So war es schon ein Muss, dass THE DILLINGER ESCAPE PLAN nochmals in Wacken auftreten um sich gebührend von Ihrer Fan schar zu verabschieden. Zum Abschluss haben Sie nochmals einen Energie geladenen und teilweise unberechenbaren Auftritt hingelegt, was die Fans aus dem Häuschen geraten lies. Scharfsichtige und pointierte politische Kommentare gab es von Phil Rind von SACRED REICH an diesem Abend einige aber was die Ur Trasher aus den USA ablieferten war schon ein Hingucker wert. Leider haben SACRED REICH seit 1996 kein neues Album mehr aufgelegt aber was Sie auf die Bühne bringen begeistert immer wieder. WOLFBRIGADE stehen für eine Mischung aus D-Beat, Ultra-Hardcore und Death Metal. Dazu kommen Songs die primitive und hochgradig aggressiv aber auf den Punkt gehen hinzu. So konnte man die Urgewalt auf der Bühne erleben, die Sänger Mikael „Micke“ Dahl und seine Jungs auf die Fans herabspielten. Mit Progressiven Metal kann man den Abend doch ganz gut ausklingen lassen, oder? PSYCHOTIC WALTZ boten dazu einen wirklich guten Anlass, denn die Jungs um Sänger Ward Evans hatten etwas Besonderes für die Fans dabei. Neues Material für ein neues Album welches demnächst erscheinen soll und das nach fast 20 Jahren. Die Fans freute es und feierten mit PSYCHOTIC WALTZ eine gelungene Party.

Headbangers Stage:

Auf der Headbangers Stage als erstes zu spielen ist für viele ein Fluch, für andere ein Segen. HIGH FIGHTER waren an diesem Freitag diejenigen die zu der unchristlichen Zeit von 11:40 Uhr als erstes ran mussten. Will man den Stil beschreiben, den HIGH FIGTHER einschlagen, so müsste man mehrere Genres in eine Schublade stecken. Aber selbst dann lassen sich HIGH FIGHTER noch nicht ganz so zuordnen wie es einige gerne hätten, egal was Sängerin Mona Miluski mit Ihren Jungs zum Besten gab war guter Sludge-, Stoner Doom Metal. Mit typisch schrägem Britischem Humor nehmen EVIL SCARECROW die Black und Extreme Metal Szene aufs Korn, so auch an diesem Tag. EVIL SCARECROW machen das musikalisch so gekonnt das nicht nur auf der Bühne der Punk abging sondern auch vor der Bühne. „Hurricanado“, „End Level Boss“ oder „Space Dementia“ waren  nur einige Songs die EVIL SCARECROW zum Besten gaben. Nach so viel Party kam jetzt wieder was fürs Auge. KISSIN DYNAMITE eroberten die Bühne des Bullhead City Circus und hatten eine ganze Schar an Frauen vor der Bühne aufgereiht. Ja man achtet schon auf das Äußere bei KISSIN DYNAMITE. Die Show ein eingespielter Live Act, lies keinen Anlass zum beanstanden und so war es auch nicht erstaunlich das die Fans nach dem Act eigentlich noch Zugaben wollten aber aus zeitlichen Gründen dies nicht geschehen konnte. 3 Mann, 1 Bühne dazu rauen, hymnischen und mitreißenden Viking Metal, so sind GRAND MAGUS. In den Texten verarbeiten GRAD MAGNUS altnordische Mythologien und Heldensagen, die untermalt werden mit großartigen Riffs. Mit dem aktuellen Album „Sword Songs“ brachten GRAND MAGNUS dann auch die Fans so richtig in Wallung. Nach GRAND MAGNUS Viking Metal brachten PRONG gnadenlosen harten und präzisen Hardcore Punk auf die Bühne. Der Ruf als Brutale und Innovative Band eilt Ihnen voraus und haftet zu Recht am Image von PRONG, dann das was Sie auf der Bühne ablieferte war alles andere als ein liebloses Geplänkel. An Technischer Brillanz erlangte auch das neue Album „Zero Days“ mit dem PRONG die Fans restlos begeisterten. Kann man sagen dass sich SONATA ARCTICA zu einer der besten Power Metal Bands entwickelt haben? Ja kann man. Geprägt werden SONATA ARCTICA auch durch die prägnante Stimme von Tony Kakkos, die gepaart wird mit effizient eingesetzten Keyboards und dem ganzen einen runden Abschluss gibt. Auch SONATA ARCTICA kamen mit einem neuem Album „The Ninth Hour“ nach Wacken. Grandios. Die Leichtigkeit Genre Grenzen zu überschreiten, zeigten uns FATES WARNING. Mühelos vereinten sie unterschiedliche Stile miteinander und so war es wirklich für jeden Fan vor der Bühne ein Genuss zu zuhören. Schwedischer Doom Metal gab es von CANDLEMASS zu hören. Die Jungs um Leif Edling boten eine grandiose Show. Mit waschechter Retro-Power-Metal Musik ging der Tag auf der Headbangers Stage mit KRYPTOS zu Ende. Elemente aus Doom-, Sludge- und Death Metal reicherten die Show noch an und so wurde es ein gelungener Abschluss an diesem Abend.

Nicht nur im Bullhead City Circus oder an den großen Bühnen gab es gute und geile Live Musik, nein auch die kleinen Bühnen hatten wieder so einiges zu bieten. So wurde auf der Wackinger Stage wieder ein Feuerwerk Wikinger abgebrannt. Auch wenn die ein oder anderen Bands schon an den Vortagen auf der Wackinger Stage spielten, so konnte man sich die nochmals anschauen oder jetzt zum ersten Mal wenn man es durch andere Gigs an den Vortagen verpasst hatte. Mit dabei waren wieder: GANAIM, THE DOLMEN, PAMPATUT, SOAR PATROL, HARPYIE, VERSENGOLD, EKEB ALTOR und SKALMÖLDS.

Auf der Wasteland Stage waren folgende Bands dabei: TAINA, SUB DUB MICROM, STAHLMAN, CYPECORE, SIR HENRY HOT & DEVILS FIRE & HELL`S BELLS.

Auf der Beergarden Stage wurde wieder für Party gesorgt durch: STINGER, TEARS FOR BEERS, SNOOZBUTTON; ASROCK, BLECHBLOSN, THE HEADCAT, O`REILLYS & THE PADDY, DA ROCKA & DA WAITLER, BERLINALLSTARZ