Wacken Open Air Donnerstag

Wenn das Wetter so gute Laune gehabt hätte wie die Leute wären wir bei 40 Grad und eitel Sonnenschein gelandet, so aber regnete es den ganzen Morgen und es hörte dann irgendwann auf aber der Boden war natürlich nass. Zwischendurch regnete es dann nochmals was aber auf die Laune bei den Fans nicht negativ auswirkte. So beginnen wir unseren Streifzug über das Gelände und stellen fest die True, Black und Party Stage heißen nun Faster, Harder und Louder Stage, sonst hat sich nicht viel verändert auf dem Gelände.

Faster Stage:

Auf der Faster Stage eröffnen, schon Traditionsgemäß SKYLINE das W:O:A. die Urgesteine des W:O:A´s spielen jedes Jahr Klassiker von AC/DC über IRON MAIDEN bis hin zu THIN LIZZY. Auch wenn Thomas Jensen, Mitbegründer des W:O:A´s nicht mehr am Bass steht, so haben SKYLINE immer wieder viel Spaß dort zu spielen. Als Gast war DORO mit auf der Bühne und sang, wie konnte es anders sein, die Metal Hymne „ We are the Metalheads“. Auch hier bei den Bühnen gilt, ist die eine fertig wird auf der anderen gespielt. Auf der Faster ging es weiter mit den Schweden von EUROPE, vielen noch bekannt aus den 80er Jahren mit Ihrem unverwechselbaren Chartstürmer „The Final Countdown“, der auf keinem Livekonzert fehlen darf. EUROPE um die es in den 90er Jahren recht still geworden war, weil sich die Band aufgelöst hatte kamen 2004 wieder zurück mit dem Gitarristen John Norum und Joey Tempest. Beide führten EUROPE wieder an die Spitze, wobei Ihnen auch das Comeback Album „Bag of Bones“ sehr geholfen hat. Heute sind EUROPE mit Ihrer Power und Ihrem Glanz der 80er immer wieder ein Hingucker auf den Bühnen. Einen Auftritt der besonderen Art hatte uns Gitarrist Wolf Hoffmann von ACCEPT im Vorfeld des Wacken Open Air versprochen. ACCEPT, dessen neues Album „The Rise of Chaos“ am Freitag den 04.08., also 1 Tag nach Ihrem Auftritt beim W:O:A erschien, spielte neben alten Klassikern und neuen Stücken vom neuen Album, auch vom Soloalbum von Wolf Hoffmann, Songs mit dem Tschechischen Nationalen Symphonie Orchester. 2 Stunden lang boten ACCEPT alles auf, was Sie im Angebot hatten. Neben Wolf, Marc und Peter, waren auch die Neulinge Uwe Lulis an der Gitarre und Christopher Williams am Schlagzeug dabei.

 

 

Harder Stage:

Auf der Harder Stage ging es mit jemanden los, den wohl viele erst gar nicht auf dem Zettel hatten ROSS THE BOSS ist sein Name und damit konnten einige nichts anfangen. Als dieser aber mit den Jungs dann anfing und den ein oder anderen MANOWAR Klassiker aus den 80er Jahren spielte dämerte es bei dem ein oder anderen und wenn dem auch nicht so war, so wurde lautstark mitgesungen und gefeiert. ROSS THE BOSS ist nämlich kein geringerer als Ross Friedman, dem Ex-Gitarristen von MANOWAR mit denen er 6 Alben eingespielt hatte. Nun hat er seine eigene Band und bringt Klassiker wie „Sign oft he Hammer“, oder Kingdome come“ und die Fans hatten trotz schlechtem Wetter eine Menge Spaß. Nicht mit gerechnet hatten wohl die meisten der Fans, dass STATUS QUO an diesem Abend auf der Harder Stage auftritt. So ganz passen die Herren ja nicht auf eine Heavy Metal Bühne aber das Programm ist Party pur. Etwas in die Jahre gekommen aber trotzdem voller Elan präsentierten sich STATUS QUO an diesem Abend und brachten natürlich Ihre Weltsongs wie „In the Army now“, „Rockin all over the World“ oder den 70er Jahre Klassiker „What ever you want“. Da kann man nur Respekt zollen vor so viel Dynamik und Power. Die gab es auch zum Abschluss des ersten Tages auf der Harder Stage. Mit VOLBEAT kam jetzt nochmals richtiger Power Metal an den Start. Sänger Micheal Poulsen spielte kraftvoll und dynamisch Ihre Songs, wobei auch mal so alte Rock a Billy Songs nicht fehlen durften, da VOLBEAT ja doch eine gewisse Zuneigung zum King hat und man deswegen ja auch sagt das VOLBEAT Elvis Metal spielen. Hier passte aufjeden Fall alles bis auf die Tatsache das die Musikcomputer in Micheals Ohren nach einer gewissen Zeit aufgaben und er neue benötigte um seine Kollegen wieder voll hören zu können. Starker Abschluss für den ersten Tag, man war gespannt was uns an den anderen beiden Tagen erwarten würde.

W:E:T Stage:

Auf der W:E:T Stage ging es an diesem Tag weiter mit den Metal Battles. THE KROACH aus Polen eröffneten den Reigen im Bullhead City Circus. Mit einer Mischung aus Heavy Metal Melodien, progressiven Riffs, sowie Metalcore Drumbeats spielen THE KROACH schon mächtig auf. Ob dies am Ende zum Sieg reicht man weiß es nicht. Aus den USA kommen CORPSE HOARDER genauer gesagt aus Philadelphia.  Mit Ihrem Death Metal hauen CORPSE HOARDER genau auf die Zwölf und das ist auch die Erfolgsformel von CORPSE HOARDER nämlich Energie plus Schweiß plus Lautstärke gleich Erfolg bei den Fans. Modern Metal vom feinsten servierten uns RISING DREAM aus Kroatien. Das RISING DREAM keine Blutigen Anfänger sind merkte man Ihnen auch an den es war schon sehr professionell was uns da geboten wurde. Zum Abschluss der Metal Battle auf der W:E:T Stage durften VERGE OF UMBRA aus Zentralamerika zeigen was Sie können. Nu Metal mit Einflüssen aus HipHop, Reggae, Rock und Heavy Metal präsentieren VERGE OF UMBRA, was sich ein wenig komisch am Anfang anhörte aber mit der Zeit doch besser wurde. Um einen richtigen Schnitt zwischen Metal Battle und den anderen Bands zu bekommen spielte MAMBO KURT auf seiner Heimorgel 20 Minuten lang Metal Klassiker mal anders, besser gesagt so wie man es von Ihm kennt. UK SUBS machten dann den Anfang für längere Auftritte im Bullhead City Circus. Die Band um den mittlerweile über 70 jährigen Charlie Harper feuerten eine Salve nach der anderen ins Publikum und so manch jüngerer Sänger von anderen Bands könnte sich mal eine Scheibe von Charlie Harper abschneiden, denn das was er auf der Bühne abliefert ist wirklich geil. „C.I.D.“ durfte natürlich nicht fehlen und so wurde der Auftritt von UK SUBS ein großer Erfolg. Was anderes außer Black Metal spielt eine Band die aus dem Schwarzwald kommt. IMPERIUM DEKADENZ spielen nicht nur Black Metal man hat den Eindruck Sie zelebrieren diesen auf Ihrer ganz besonderen Art und Weise. Vielleicht hängt dies auch mit dem Album „Meadows of Nostalgia“ zusammen, worin IMPERIUM DEKADENT sich ganz um den Schwarzwald kümmern. Bockstark anders kann man es nicht nennen. Schweden ist nicht nur kalt sondern auch ganz schön laut. Das bewiesen WITCHERY aus Schweden, die mit Ihrem Trash, Black, Death, Speed und ultimativen Heavy Metal alles abräumen wollten was Ihnen im Weg stand, zumindest kam es einem so vor. Sänger Masse „Emperor Magus Caligula“ Broberg gab dabei dynamische Songs ins Mikro, was sich stark anhörte und auch gut ankam bei den Fans. Was allerdings jetzt auf die Leute zukam war nicht so ganz klar. BATUSCHKA kamen auf die Bühne und so richtig Bewegung war eigentlich nur beim Drummer zu sehen, der ordentlich die Drums bearbeitet. Die anderen Musiker standen in Ihren Gewändern auf der Bühne und man wusste im ersten Moment erst gar nicht wer ist wer auf der Bühne da mit den Gitarristen auch noch Background Sänger mit auf der Bühne standen. In Szene gesetzt wurde das ganze Bühnenbild mit Rotem Licht wozu BATUSCHKA dann Ihren Black Metal zelebrierten. Echte Fans lieben diese Art von Auftritt andere fanden es eher gewöhnungsbedürftig. Nach soviel Rot wurde es jetzt wieder etwas farbenfroher auf der Bühne. Die aus Oslo stammenden MAYHAM mit Ihrem ebenfalls düsteren Black Metal waren auf der Bühne um den Fans zu zeigen wie es ist zwischen Wahn und Hoffnungslosigkeit. So beschreibt MAYHAM Ihren neuen Longplayer „Esoteric Warfare“, von dem Sie an diesem Abend reichlich Songs spielten.

Headbanger Stage:

Auch auf der Headbanger Stage wurde erstmal noch die Metal Battle zu Ende gespielt. Beginnen durften die aus Belgien stammenden SPEED QUEEN. Ist der Name Programm oder nur ein laues Lüftchen haben sich die ein oder anderen Fans zu recht gefragt. SPEED QUEEN präsentierten nichts Geringeres als High Speed Hi Energy Bitchin heavy Metal. Dieser ging nicht nur ins Ohr sondern lies auch alle Nackenmuskel nicht zur Ruhe kommen. Auftakt gelungen kann man da nur sagen. NALE aus Schweden sagen über Ihren Stil Selbstbewusst „Motörhead trifft auf Danko Jones“. Irgendwo ja irgendwo nein, vielleicht sollten NALE sich mal in eine Richtung orientieren und nicht auf nacheifern gehen, denn dazu waren Lemmy und seine Mannen zu gut aber was nicht ist kann ja noch werden. STENGAH aus Frankreich spielten mit Ihren pulsierenden und fantasievollen Klängen eine ganze Schar von Fans in das Zelt. Die hatten Ihre helle Freude an den Klängen. STENGAH die auch ein paar Einflüsse von MESHUGGAH, OPETH oder GENESIS zulassen, können aus sich was richtig Großes machen wenn Sie weiter am Ball bleiben. Nach so vielen pulsierenden Klängen wurde es jetzt wieder richtig laut und hart auf der Bühne. ETERNAL STRUGGLE aus Israel kommen mit Hardcore und guter Laune auf die Bühne und begeistern das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute. Was auch INFERUM aus den Niederlanden gelungen ist. Die 5 langmähnigen Kerle spielen Mechanical Death Metal, wie Sie es selber sagen und haben beim Publikum beste Karten. Mit INFERUM ging dann auch die letzte Band für die Metal Battle von der Bühne und man war gespannt welche von den ganzen Bands an den 2 Tagen das Rennen macht. THE WILD LIES eröffneten dann den Reigen der länger spielenden Bands auf der Headbangers Stage. Keinen genauen Stil geben die 5 Jungs an aber sie lehnen sich an Bands wie GUNS N´ROSES, AEROSMITH oder ZEPPELIN. Starker Auftritt von den 5. Im Sound von DWN OF DISEASE finden sich unterschwellige Harmonien und brachiale Riffs, die von Blastbeats und Doublebass-Attacken begleitet werden. Sänger Tomasz setzt mit seine dunklen Growles, aggressiven Screams und keifenden Shouts dem Ganzen die Krone auf. Mit hoher Präzision kommen akustische Schläge mit vielseitiger Brutalität und einer Spieltechnik a la Suffocation bei ABORTED zu den Fans rüber. Hinein ins Hirn oder immer wieder aufs Hirn könnte die Devise lauten von ABORTED. ABORTED legen eigentlich alles in Schutt und Asche was nicht Niet und nagelfest ist und das kommt an, vor allem bei dem jungen Publikum welches sich im Bullhead City Circus aufgehalten hat. Keine Hexerei in weitestem Sinne konnte man von BRUJERIA erwarten, obwohl der Name für Hexerei steht. BRUJERIA stehen für Extreme Metal. Mit einem Tuch vorm Gesicht kommen die Jungs auf die Bühne um nicht erkannt zu werden. Egal der Musik tut dies keinen Abbruch im Gegenteil es dröhnt und schmettert aus den Boxen das es nur so kracht. Ich glaube zu NAPALM DEATH muss man gar nicht mehr viel schreiben. Die Band zelebriert seit über 30 Jahren das was Sie am besten können, Lärm verbreiten, wie Sie es selber mal sagten. So war es auch an diesem Abend, viel Lärm um starke Musik von NAPALM DEATH. Mit NILE aus South Carolina ging der erste Abend im Bullhead City Circus auf den Bühnen zu Ende. Mit Brutalen Heavy Metal Riffing und einem extremen Songwriting haben sich NILE nach oben gespielt. Die Kracher sind modern gehalten und erzielen so immer Ihre zerstörerische Wirkung bei den Fans.

Wem das alles ein wenig zu hart war oder Ihm die Luft im Zelt nicht so bekam, hatte die Möglichkeit sich an der Wackinger Stage PAMPATUT, SKORBUT, GANAIM, WOLFCHANT oder THE DOLMEN u.a. an zu schauen. Hier war das Motto ganz klar dem Wackinger Dorf gewidmet, nämlich Mittelalter. Wer das nicht wollte konnte zur Beergarden Stage gehen und sich Acts wie BLECHBLOSN, TEARS FOR BEERS, THUNDERMOTHER, BAI BANG oder die W:O:A: Firefighters anschauen. Ganz dem Motto: Party, Spaß und Bier.