Epica-Holländischer Power Metal in der Essigfabrik/VUUR/MYRATH

Diesen Herbst kommt der Symphonic Metal-Gigant EPICA mit THE ULTIMATE PRINCIPLE TOUR auch für 4 Termine nach Deutschland. Nach ihrer erfolgreichen Co-Headliner Tour zusammen mit Powerwolf Anfang dieses Jahres, wird Epica im November erneut durch Europa touren. Die Band hat ihr neues und hoch bejubeltes Album „The Holographic Principle“ im Gepäck, welches weltweit die Charts eroberte. Sie haben Anneke Van Giersbergen`s VUUR und die tunesische Metal Band Myrath als Support dabei.
So war also ein Termin von der Herbsttour in der Essigfabrik in Köln. Alles war gerichtet für eine große Show. Eins müssen die Veranstalter aber noch lernen, wenn ein Konzert für 20:00 Uhr Beginn angesagt ist, dann sollte man nicht um 19:30 beginnen oder es vorher auch kundtun.

Los ging es an diesem Abend mit MYRATH. MYRATH präsentieren den Fans eine etwas andere Art von Metal. Mit Ihren leicht poppigen Liedintros und den orientalischen Klängen, gepaart mit einer rauen Stimme von Sänger Zaher Zogati haben MYRATH einen bleibenden Eindruck beim Publikum hinterlassen. Unter dem langsameren Power Metal mischen sich schnelle Gitarrenriffs, melodische Keyboards und Orientalische Metal Töne. Diese Kombination verleiht der Musik von MYRATH an einigen Stellen einen fast schon symphonicartigen Touch. Zu diesem Touch gesellt sich dann auch noch eine Bauchtanz Anleihe, wo der geneigte Fan dann schon nicht mehr weiß worauf er sich konzentrieren soll. Auf die Bauchtanzdame oder auf das mit goldenen Pailettenmuster versehene Shirt von Sänger Zaher Zogati. Es war ein gelungener Auftritt der Tunesischen Band, die unter lautem Applaus und Jubel der Fans verabschiedet wurde.

Nach Tunesien kommt nun das erste Mal Holland an die Reihe. Mit VUUR aus den Niederlanden um Frontfrau Anneke van Giersbergen, kommt nun eine junge Band auf die Bühne die eine aus Progressiven Metal und Pop versucht eine Mischung her zu stellen. Anneke van Giersbergen, die schon in zahlreichen anderen Bands wie z.B. THE GATHERING, THE GENTLE STORM oder bei zahlreichen Gastauftritten bei verschiedenen Bands ihre Frau stand, versucht nun mit VUUR eine etwas härtere musikalische Richtung ein zu schlagen. Die Songs kommen an manchen Stellen härter rüber, was die Fans hier und da mal zum Headbangen animiert. Vieles macht Anneke mit Ihrer Stimme wieder weg, obwohl es sich an den höheren Stellen manchmal anhörte wie ein kleiner Vogel, etwas piepsig. Manches mal fragt man sich schon was diese Art von Musik mit Heavy Metal zu tun hat den der ein oder andere Song driftet doch mehr in den Bereich Pop ab, sehr sogar wenn Anneke selber mit zur Gitarre greift. Die Stimmung war überwiegend gut in der recht gut gefüllten Halle aber der ein oder andere wusste doch nicht so recht was er mit VUUR anfangen sollte. Es ist nicht jedermanns Sache aber VUUR wurden auch mit viel Applaus und lautem Jubel nach Ihrem Gig verabschiedet. Nun war es also soweit und der Headliner des heutigen Abends sollte nach einer Umbaupause auf die Bühne kommen.

Die Stimmung war gut und die ebenfalls aus Holland stammenden EPICA um Frontfrau Simone Simons kommen mit Grazie und Brachialität auf die Bühne. Jetzt gab es bei den Fans kein Halten mehr, und sie feierten was das Zeug hielt. Gleich mit dem Opener „Edge of the Blade“, flogen die Hände in die Luft und die Kopfe bangten im Takt der Musik. Hart und Heavy knallt die Musik aus den Boxen, den Fans direkt aufs Hirn. Songs wie Universal Death Squad“, „ Cry for the Moon“ oder „Unleashed“ taten ihr Übriges dazu. Simones Gesang und das Growlen von Gitarrist Mark Jansen lassen das Publikum noch mehr ausrasten. Neben Head bangen werden auch die ein oder anderen Circle Pits von den Fans gemacht. EPICA spielt heute als gäbe es kein Morgen mehr und die Fans singen den ein oder anderen Refrain mit. Was für ein Abend, besser kann es nicht sein. Nach 9 Liedern verschwinden die Musiker kurz, und das Publikum fordert lauthals eine Zugabe. Natürlich gibt es die auch, sogar drei Stück(e). Und hier wird noch einmal alles gegeben: Epicas obgliatorische Wall of Death und noch mehr Moshpits zu „Sancta Terra“ und „Beyond The Matrix“, ein Circle Pit bildet sich und wirbelt über den Boden, Coen Janssen läuft keyboardspielend durch die Menge, springt auf der freigewordenen Fläche herum und alle hüpfen mit, jetzt wird noch einmal alles gegeben. „Consign To Oblivion“ ist das letzte Lied des Abends und hat alles was es braucht, noch mehr Nackenbrecher wechseln ab mit epischen Mitklatschtakten und zauberhaften Melodien, hier und da kann jemand noch einen Vers mitsingen oder -rufen und zack, das Lied ist vorbei, die tobende Energie befindet sich eine Sekunde in der Schwebe und entlädt sich in einer riesigen Welle aus Applaus, Jubel und Pfiffen. Hände sind oben, Leute klatschen. Die Band strahlt. Augen- und ohrenscheinlich war das Konzert mal wieder ein voller Erfolg.

Setliste:

1.     Eldore

2.     Edge oft he Blade

3.     Unleashed

4.     Fight your Demons

5.     The Obsessive Devotion

6.     Universal Death Squad

7.     The Holographic Principle

8.     Victims of Contingency

9.     Unchain Utopia

10.  Cry for the Moon

11.  Santa Terra

12.  Beyond teh Matrix

13.  Consign to Oblivion